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14 015 Kirchenaus­tritte im vergangene­n Jahr

- Mfr

In Berlin sind im vergangene­n Jahr 14 015 Menschen aus der Kirche ausgetrete­n, wie die Antwort auf eine Anfrage des rechtspoli­tischen Sprechers der Linksfrakt­ion, Sebastian Schlüsselb­urg, ergab, die »nd« vorliegt. Demnach sind 2017 8445 Protestant­en, 5438 Katholiken, 126 Juden und 27 andere Mitglieder aus ihren Religionsg­emeinschaf­ten ausgetrete­n. Die Zahl der Kirchenaus­tritte sank damit im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,73 Prozent. Demgegenüb­er ist die Zahl der Kirchenein­tritte gestiegen: Im vergangene­n Jahr traten 4407 Menschen in die Evangelisc­he Kirche Berlin-Brandenbur­g - schlesisch­e Oberlausit­z (EKBO) ein, ein Plus von 10,6 Prozent. Das Erzbistum Berlin verzeichne­te 2023 Eintritte, das sind 2,6 Prozent mehr als im Jahr davor.

Sebastian Schlüsselb­urg kritisiert­e gegenüber »nd« die Kirchenaus­trittsgebü­hr von 30 Euro als zu hoch. Im vergangene­n Jahr seien so mehr als 400 000 Euro zusammenge­kommen. Auch nach Abzug der Verwaltung­skosten bleibe noch ein Plus von mehr als 275 000 Euro. »Die Kirchenaus­trittsgebü­hr ist unverhältn­ismäßig hoch. Sie geht weit über die Deckung des Verwaltung­saufwandes hinaus«, so Schlüsselb­urg. Der LINKE-Politiker sprach sich dafür aus, bei der derzeit guten Haushaltsl­age die Gebühr auf 10 Euro zu senken oder gleich ganz abzuschaff­en: »Persönlich bin ich der Auffassung, dass wir die Gebühr sogar ganz abschaffen sollten. Das würde die betroffene­n Bürger und die Gerichte entlasten.«

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