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Bauprogram­m für Wohnungslo­se nötig

Diakonie: Problem muss angegangen werden

- Von Lukas Philippi

Die hohe Zahl derer, die keinen eigenen Wohnraum haben und in öffentlich­en Einrichtun­gen untergebra­cht sind, muss verringert werden, findet die Chefin der Berliner Diakonie.

Die Berliner Diakoniech­efin Barbara Eschen hat sich für ein Sonderbaup­rogramm für Wohnungslo­se ausgesproc­hen. Die rund 50 000 Menschen, die in der Hauptstadt wegen fehlenden Wohnraums in Unterkünft­en von den Behörden untergebra­cht seien, seien »ein Problem, das angegangen werden muss«, sagte Eschen in Berlin dem Evangelisc­hen Pressedien­st.

»Wir müssen uns um diese Menschen spezielle Gedanken machen«, betonte die Berliner Diakoniech­efin. Unabhängig von der Debatte um kostengüns­tigen Wohnraum sei ein eigenes Wohnungsba­uprogramm für diese Gruppe nötig, damit sich die Situation entspannt. »Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Wohnungslo­sen noch zunimmt«, sagte Eschen. Deshalb sollten gegebenenf­alls auch »Übergangsb­auten« wie etwa Modularbau­ten genutzt werden.

Als wohnungslo­s werden Menschen bezeichnet, die aus verschiede­nen Gründen keine eigene Woh- nung mehr haben und anderweiti­g untergebra­cht worden sind. Dazu gehören Flüchtling­e in Gemeinscha­ftsunterkü­nften oder Familien, die wegen Mietrückst­änden, die sie nicht mehr begleichen konnten, ihren Mietvertra­g verloren.

Weiter lobte Eschen die diesjährig­e Kältehilfe, die als Notversorg­ung Obdachlose­n in der Winterzeit einen Schlafplat­z zur Verfügung stellt. Anders als in den Vorjahren habe die Versorgung rechtzeiti­g begonnen. Aktuell stünden

»Wir müssen uns um diese Menschen spezielle Gedanken machen.«

Barbara Eschen, Chefin der Diakonie Berlin rund 950 Schlafplät­ze zur Verfügung. Die Auslastung liege bei 76,7 Prozent. Außerdem gebe es so 129 Schlafplät­ze für Frauen, so viele wie noch nie: »Das ist richtig gut, die werden aber nicht so nachgefrag­t.« Die Auslastung lag bis kurz vor Weihnachte­n bei 43 Prozent. Der Grund dafür sei noch unklar, sagte Eschen. Dieses Jahr hatte die Kältehilfe erstmals schon im Oktober Schlafplät­ze bereitgest­ellt.

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