Bauprogramm für Wohnungslose nötig
Diakonie: Problem muss angegangen werden
Die hohe Zahl derer, die keinen eigenen Wohnraum haben und in öffentlichen Einrichtungen untergebracht sind, muss verringert werden, findet die Chefin der Berliner Diakonie.
Die Berliner Diakoniechefin Barbara Eschen hat sich für ein Sonderbauprogramm für Wohnungslose ausgesprochen. Die rund 50 000 Menschen, die in der Hauptstadt wegen fehlenden Wohnraums in Unterkünften von den Behörden untergebracht seien, seien »ein Problem, das angegangen werden muss«, sagte Eschen in Berlin dem Evangelischen Pressedienst.
»Wir müssen uns um diese Menschen spezielle Gedanken machen«, betonte die Berliner Diakoniechefin. Unabhängig von der Debatte um kostengünstigen Wohnraum sei ein eigenes Wohnungsbauprogramm für diese Gruppe nötig, damit sich die Situation entspannt. »Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Wohnungslosen noch zunimmt«, sagte Eschen. Deshalb sollten gegebenenfalls auch »Übergangsbauten« wie etwa Modularbauten genutzt werden.
Als wohnungslos werden Menschen bezeichnet, die aus verschiedenen Gründen keine eigene Woh- nung mehr haben und anderweitig untergebracht worden sind. Dazu gehören Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften oder Familien, die wegen Mietrückständen, die sie nicht mehr begleichen konnten, ihren Mietvertrag verloren.
Weiter lobte Eschen die diesjährige Kältehilfe, die als Notversorgung Obdachlosen in der Winterzeit einen Schlafplatz zur Verfügung stellt. Anders als in den Vorjahren habe die Versorgung rechtzeitig begonnen. Aktuell stünden
»Wir müssen uns um diese Menschen spezielle Gedanken machen.«
Barbara Eschen, Chefin der Diakonie Berlin rund 950 Schlafplätze zur Verfügung. Die Auslastung liege bei 76,7 Prozent. Außerdem gebe es so 129 Schlafplätze für Frauen, so viele wie noch nie: »Das ist richtig gut, die werden aber nicht so nachgefragt.« Die Auslastung lag bis kurz vor Weihnachten bei 43 Prozent. Der Grund dafür sei noch unklar, sagte Eschen. Dieses Jahr hatte die Kältehilfe erstmals schon im Oktober Schlafplätze bereitgestellt.