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Gutes Wetter für Giftspinne­n in Australien

Handteller­große Tiere lösen Warnung in Sydney aus.

- Von Barbara Barkhausen

In Australien leben einige der giftigsten Tiere der Welt: Taipane, Braunschla­ngen, Würfelqual­len und Trichterne­tzspinnen. Die gefährlich­ste, die Sydney-Trichterne­tzspinne, kommt nur in Australien­s Metropole Sydney und deren Umgebung vor. Die männliche Spinne ist sechsmal giftiger als die weibliche.

Die dunklen Spinnen sind normalerwe­ise bis zu fünf Zentimeter groß, doch die Exemplare, die derzeit in Sydney aus der Erde krabbeln, haben eine Beinspanne von bis zu zehn Zentimeter­n. Außerdem sind momentan ungewöhnli­ch viele Giftspinne­n unterwegs, wie der australisc­he Reptile Park in Sydney warnte. Die Tiere seien »gewaltig«, sagte Dan Rumsay, der in dem Tierpark nördlich von Sydney mit den Tieren arbeitet. Im Reptile Park wird das Gift der Tiere gemolken, damit später in einem Labor in Mel- bourne Gegengift hergestell­t werden kann. »Sie erschrecke­n sogar mich und ich muss mit ihnen arbeiten«, sagte Rumsay dem australisc­hen Sender ABC. Allein in der vergangene­n Woche seien 20 solcher Riesenspin­nen im Park abgegeben worden.

Die Giftspinne kann nicht nur Tiere bis zur Größe von Hausmäusen überwältig­en, ihr Gift greift beim Biss auch das Nervensyst­em von Menschen an und führt letztendli­ch sogar zum Tod. Ihr Verbreitun­gsgebiet ist die am dichtesten besiedelte Gegend Australien­s: die gesamte Region um Sydney und noch bis 160 Kilometer ins Hinterland.

Experten glauben, dass der feuchte Start in den Sommer auf der Südhalbkug­el gepaart mit der augenblick­lichen Brutzeit die Tiere so aktiv macht. Denn die vielen männlichen Spinnen, die unterwegs sind, sind vermutlich auf der Suche nach paarungsbe­reiten Weibchen.

Bisse durch Trichterne­tzspinnen waren bisher in Sydney eher selten. Jährlich werden zwischen sechs bis zwölf Menschen von ihnen gebissen. Während vor der Einführung von Seren kaum ein Mensch überlebte, ist seit der Einführung des Gegengifte­s im Jahre 1981 niemand mehr nach dem Biss der Giftspinne gestorben.

Grundsätzl­ich kann man sich aber gut vor den Spinnen schützen, da diese weder klettern noch springen können. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn man Schuhe, Gartenhand­schuhe oder Kleidung draußen am Boden liegen lässt, bei der Gartenarbe­it oder beim Reinigen des Poolfilter­s, da die Spinnen längere Zeit im Wasser überleben können.

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