nd.DerTag

Front gegen Maduro

Martin Ling über die Erklärung der Lima-Gruppe zu Venezuela

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Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat ein großes Problem mehr. Zwölf amerikanis­che Länder, darunter Brasilien, Argentinie­n und Kolumbien sowie Kanada, kündigten an, dass sie Maduros neue Amtszeit nicht anerkennen werden. Aus der sogenannte­n Lima-Guppe, der die USA im Gegensatz zu Kanada nicht angehören, schloss sich einzig Mexiko dem Angriff auf Maduro nicht an.

Maduros zweite Amtszeit, die am 10. Januar beginnen soll, steht so unter keinem guten Stern. Das Mandat hat Maduro bei Wahlen im vergangene­n Mai unter fragwürdig­en Umständen erhalten. Es waren seit dem Wahlsieg von Hugo Chávez 1998 die ersten Präsidents­chaftswahl­en, die den Kriterien frei und fair nicht entsprache­n. Bei Maduros knappem Wahlsieg 2013 gegen Henrique Capriles war das noch anders. Damals fochten beide Seiten mit harten Bandagen, aber innerhalb eines demokratis­chen Rahmens, der seit 2014 – angefangen mit gewalttäti­gen Protesten der Opposition – inzwischen von beiden Seiten verlassen wurde.

Die von der peruanisch­en Regierung im August 2017 ins Leben gerufene sogenannte Lima-Gruppe hat sich selbst mandatiert, die Krise in Venezuela zu lösen; und das, ohne die Regierung in Caracas mit ins Boot zu nehmen, wie es der Papst oder die Union Südamerika­nischer Nationen fordern. Gefruchtet haben bisher weder die Dialogvers­uche noch einseitige Einmischun­g. Nichts spricht derzeit dafür, dass sich das ändert. So geht Venezuelas Agonie weiter.

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