Engagiert gegen Berufsverbote
Zu »Keil in Erinnerungen«, 2.1.,
S. 7; dasND.de/1109065
Ich kannte Herrn Hilsenrath noch aus einer anderen Perspektive: in seinem Engagement für Bürgerrechte und gegen Berufsverbote. Bei der Bürgerversammlung in der Deutschlandhalle am 10.10.1978 mit dem aus »dem Schuldienst entfernten« Lehrer Hans Apel saß Edgar Hilsenrath mit Vertretern der GEW, dem ehemaligen Westberliner Bürgermeister Albertz und anderen auf dem Podium, um gegen dieses politische Unrecht zu protestieren, zusammen mit etwa 10 000 Bürgerinnen und Bürgern. Rehabilitiert oder gar entschädigt wie die Betroffenen aus der DDR wurde in der Bundesrepublik niemand. (Ja, fremdes politisches Unrecht lässt sich leichter erkennen als das eigene.) Hoffentlich erleben dies noch einige der betroffenen Familien. Brigitte Apel, per E-Mail wohl auch die Forderung der Linkspartei. Doch wie geeignet sind Parteienbündnisse, die zur Europawahl antreten? Die DiEM25 könnte der Linken Wähler abgewinnen. Natürlich gibt es Potenzial bei den Nichtwählern – 2014 betrug die Wahlbeteiligung nur 43,1 Prozent. Vor allem die sozialen Unterschiede zwischen den EU-Ländern entmutigen offenbar viele Menschen und halten sie der Wahl fern. Auch wirtschaftliche Konkurrenz statt Kooperation zwischen EU-Staaten ist nicht förderlich. Es muss deutlich werden, dass die Hauptaufgabe der EU darin besteht, für all ihre Bürgerinnen und Bürger eine gute Lebensqualität zu schaffen. Nicht zu vergessen: faire Wirtschaftsbedingungen zu den armen Ländern. Albert Dreke, Potsdam