nd.DerTag

Wegen Polizeiges­etz aus Linksparte­i ausgetrete­n

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Potsdam. In der Stadt Potsdam sind zwei Männer und eine Frau aus der Linksparte­i ausgetrete­n. Es handelt sich um den Stadtveror­dneten Matthias Lack, Kreisvorst­andsmitgli­ed Christine Kozlowski und um Raico Rummel, den ehemaligen Vorsitzend­en des Ortsverban­des Potsdam-West. Der Kreisvorsi­tzende Stefan Wollenberg bestätigte dem »nd« am Sonntag, dass die Austrittse­rklärungen am Freitag eingegange­n sind. Es seien jedoch keine Begründung­en mitgeliefe­rt worden, sagte er. Die Begründung erhielt »nd« von Matthias Lack. Die drei Ausgetrete­nen sind demnach nicht mit der geplanten Verschärfu­ng des brandenbur­gischen Polizeiges­etzes einverstan­den, das schließlic­h gar nicht im Koalitions­vertrag mit der SPD stehe. Der umstritten­e Entwurf beinhalte die Menschenre­chte verletzend­e sowie die Bürgerrech­te einschränk­ende Elemente, die sich eine SEDNachfol­gepartei gerade nach den Erfahrunge­n staatliche­r Überwachun­g in der DDR nicht leisten könne und die sich gegen Minderheit­en sowie Linke und Umweltakti­visten richten könnten. Lack räumte ein, dass er bei seiner Bewerbung als Landtagsdi­rektkandid­at in Potsdam gegen die Frau des Bundestags­abgeordnet­en Norbert Müller (LINKE) eine Abstimmung­sniederlag­e hinnehmen musste. Dies sei jedoch nicht sein Austrittsg­rund. Neben dem Polizeiges­etzentwurf habe ihn aber auch anderes gestört. Eventuell kandidiert Lack doch noch für den Landtag. Er führe nun Gespräche mit den Grünen, die sich bei ihm meldeten, nachdem sein Austritt bekannt wurde, sagte er. Sein Mandat im Stadtparla­ment wird er ohnehin nur noch kurze Zeit haben, da er Ende Januar nach Werder/Havel umzieht.

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