Letzte Schicht
Besucherrekord
und Steigerlied zum Abschied in die Umbaupause: Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge schließt ab Montag für die erste Komplettüberarbeitung der Dauerausstellung seit Eröffnung des Hauses vor mehr als 30 Jahren. 2018 kamen rund 37 500 Menschen und damit so viele wie nie seit 1990, sagte Museumsleiter Jan Färber am Samstag. Mit dem traditionellen Steigerlied, gespielt von einer Bergkapelle, verabschiedete sich das Haus am Samstagabend offiziell bis April 2020.
Die 1869 als Kaiserin-AugustaSchacht errichtete Industrieanlage wurde nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus in der Region zum Museum umgebaut und seitdem nur unwesentlich verändert. »Aber den Großvater, der hier seinem Enkel zeigt, wo er einst gearbeitet hat, den gibt es heute kaum noch«, sagte Färber. Um nachfolgenden Generationen die Bedeutung der Steinkohle für Sachsens Industriegeschichte zu vermitteln, brauche es neue Ansätze.
Aus rund 50 000 musealen Objekten im Depot habe man 450 ausgewählt, die in der neuen Dauerausstellung Platz finden sollen. Anhand themenbezogener Räume sollen neben Bergbaugeschichte und -technik unter anderem die Folgen des Abbaus sowie die Entstehung der Steinkohle beleuchtet werden. Zudem werden bedeutende Persönlichkeiten, aber auch normale Bergleute vorgestellt, die sich tagtäglich der Gefahr unter Tage aussetzten. »Es wird zum Beispiel einen multimedialen Zeitstrahl geben, der über Videos, Tonaufnahmen oder Bilder die Geschichte des Bergbaus vermittelt«, sagte Färber bei der Vorstellung des Konzepts.
Darüber hinaus soll eine Bergarbeiterkneipe und die Auszahlung der Löhne an die Kumpel szenisch umgesetzt werden.