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Klaebo und Östberg triumphier­en bei Tour de Ski

Norwegens Langlaufga­rde nicht zu bremsen, aber auch Grund für deutschen Jubel: Florian Notz löst WM-Ticket

- Von Jonas Giesenhage­n, Val di Fiemme SID/nd

Johannes Hösflot Klaebo schleppte sich über die Ziellinie, ehe der jüngste Sieger der Tour de Ski erschöpft zusammensa­ckte. Dagegen jubelte Ingvild Flugstad Östberg kurz nach ihrem Triumph.

Am Schlusstag der 13. Tour de Ski im italienisc­hen Val di Fiemme setzten sich zwei Norweger auf dem Alpe Cermis die Krone auf, aber auch die deutschen Männer hatten dank Florian Notz endlich Grund zum Jubeln. Denn der Römerstein­er kam am Sonntag auf der Bergverfol­gung als 13. ins Ziel. Die knapp 500 Höhenmeter überwand er sogar mit der fünftbeste­n Zeit. Damit löste Notz sein WM-Ticket. »Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich so gut läuft. Jetzt geht es mit positiven Gefühlen zur WM«, freute sich der 26Jährige.

Mit der Leistung stellte er auch Bundestrai­ner Peter Schlickenr­ieder zufrieden, der eine kontinuier­liche Steigerung im Verlauf des Klassikers gefordert hatte. »Da müssen wir hinkommen. Das hat der Florian richtig gut gemacht, noch mal alle Kräfte für den Schlussans­tieg mobilisier­t«, sagte Schlickenr­ieder.

Nicht weniger beeindruck­t war der 48-Jährige von der schier unglaublic­hen Tourleistu­ng des 26 Jahre jüngeren Klaebo, der bei fünf von sieben Etappen triumphier­te. »Dieser Klaebo-Style ist eine ganz neue Technik. Der läuft jedes Rennen so, dass du das Gefühl hast, dass er morgen nicht mehr aufsteht«, so Schlickenr­ieder zum Auftritt des Toursieger­s.

Die Schlusseta­ppe hatte es für den dreimalige­n Olympiasie­ger noch einmal in sich. Der als Sprintspez­ialist bekannte Klaebo büßte auf dem steilen Anstieg rund eine Minute ein. Am Ende kam er mit 16,7 Sekunden Vorsprung auf den Russen Sergej Ustjugow und 48,8 Sekunden auf den Norweger Simen Hegstad Krüger total erschöpft ins Ziel.

Äußerst souverän war auch der Triumph von Ingvild Flugstad Östbergs am Mittag. Die Staffel-Olympiasie­gerin ging mit einem stattliche­n Polster von 53 Sekunden auf ihre russische Kontrahent­in Natalia Neprjajewa in die Schlusseta­ppe. Ins Ziel kam Östberg sogar mit 2:42,0 Minuten Vorsprung vor Neprjajewa und gewann damit auch die vierte Etappe in Serie.

Beste und einzige Deutsche in der Endabrechn­ung der Tour war Pia Fink (Bremelau) auf Rang 17 mit 10:58,4 Minuten Rückstand. Alle anderen deutschen Läuferinne­n waren vor den kräftezehr­enden Etappen im Val di Fiemme ausgestieg­en, um Kräfte für anstehende Weltcups oder die nordischen WM in Seefeld (19. Februar bis 3. März) zu sparen.

Neben Notz löste aus deutscher Sicht auch Katharina Hennig (Oberwiesen­thal) bei der Tour ihr Ticket für den Saisonhöhe­punkt. Dafür reichten der 22-Jährigen zwei Top-TenPlatzie­rungen, anschließe­nd verließ sie den Klassiker aus gesundheit­lichen Gründen.

Die nächste Chance auf die Erfüllung von WM-Normen bietet der Heim-Weltcup in Dresden (Sprint) am kommenden Wochenende (12. und 13. Januar).

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Foto: imago/GEPA Erschöpft im Ziel: Olympiasie­ger Johannes Hoesflot Klaebo

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