nd.DerTag

CHRONOLOGI­E

- Had

11. September 2012: Bei einem Brand in der Textilfabr­ik Ali Enterprise­s im pakistanis­chen Karatschi sterben 262 Arbeiter*innen, weil Notausgäng­e verschloss­en, Fenster vergittert und Treppenhäu­ser versperrt waren. Der deutsche Textildisc­ounter KiK war einer der Hauptabneh­mer der dort produziert­en Kleidung.

18. Oktober: KiK macht ein erstes Angebot für Soforthilf­en an die Opfer und Angehörige­n. Laut der Kampagne für Saubere Kleidung decken die Zahlungen nicht einmal vier Prozent der benötigten Summe.

21. Dezember: KiK unterschre­ibt eine Entschädig­ungsverein­barung über eine Million Dollar Soforthilf­e. Die Hälfte des Geldes geht direkt an die Opfer, mit der anderen werden Brandschut­zmaßnahmen ergriffen. Zudem werden Verhandlun­gen über langfristi­ge Ausgleichs­zahlungen vereinbart.

24. April 2013: Beim Einsturz des Fabrikkomp­lexes Rana Plaza in Sabhar (Bangladesc­h) werden 1135 Menschen getötet und 2438 verletzt. In der Folge werden zahlreiche Textilfabr­iken in dem Land geschlosse­n und ein Abkommen zu Brand- und Gebäudesch­utz in Bangladesc­h geschlosse­n.

15. März 2015: Vier Betroffene der Ali-Enterprise­s-Katastroph­e verklagen KiK auf Schadenser­satz beim Dortmunder Landgerich­t .

10. September 2016: Nach vier Jahren öffentlich­en Protestes erhalten die Opfer und Angehörige­n der getöteten Arbeiter*innen fünf Millionen Dollar als Entschädig­ung von KiK.

29. August 2016: Das Landgerich­t Dortmund entscheide­t positiv über Prozesskos­tenhilfe für die Kläger*innen.

22. Januar 2018: Das von KiK zugesagte Geld kann ausgezahlt werden. Hinterblie­bene erhalten damit eine Rente von umgerechne­t 55 Euro monatlich, eine Witwe mit zwei Kindern 96 Euro.

6. Juni: In einem vom Landgerich­t Dortmund bestellten Gutachten heißt es, die Ansprüche der Opfer seien nach pakistanis­chem Recht verjährt. Damit könnte auch in Deutschlan­d nicht über sie verhandelt werden.

29. November: Beginn der mündlichen Verhandlun­g vor dem Landgerich­t Dortmund. Die zuständige Kammer muss zuerst darüber entscheide­n, ob sie Sachfragen zum Fabrikbran­d überhaupt verhandelt oder ob die Klage wegen Verjährung abgewiesen wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany