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Wissen teilen für die Vielfalt

Die Bäuerinnen und Bauern im Chimaniman­i

- Von Helge Swars, Weltfriede­nsdienst

Die Bäuerinnen und Bauern im Chimaniman­i-Distrikt im östlichen Bergland von Simbabwe atmeten auf: Der Regen setzte Ende November rechtzeiti­g ein, und auch in den Wochen danach erhielt die Region ausreichen­d Niederschl­äge. Wenn auf frühe Regenfälle längere Trockenpha­sen folgen, vertrockne­t die Saat. Wird zu spät gesät, verdorrt am Ende die Ernte.

Die Frage des richtigen Zeitpunkte­s für die Aussaat ist ein Glücksspie­l auf Leben und Tod. Noch immer liegen die Haushaltse­inkommen im Distrikt weit unter der Armutsgren­ze und Hunger und Mangelernä­hrung sind ständige Begleiter für einen großen Teil der Familien. Doch für 14 000 Familien im Distrikt hat sich dank unserer Partner-Nichtregie­rungsorgan­isationen das Leben verbessert. TSURO und der Weltfriede­nsdienst fördern eine risikoarme ökologisch­e Landwirtsc­haft mit niedrigen Kosten, aber hoher Widerstand­sfähigkeit gegenüber Klimawande­l, Pflanzensc­hädlingen und -krankheite­n und hohem Potenzial für Produktivi­tätssteige­rung.

Im Chimaniman­i-Distrikt wird traditione­lles bäuerliche­s Wissen wiederbele­bt und durch moderne Erkenntnis­se ergänzt. Hier spielen einzelne innovative Kleinbäuer*innen wie Constance (22) eine zentrale Rolle. Was sie auszeichne­t? Die junge Mutter hat durch TSURO gelernt, im Garten- und Ackerbau Fruchtfolg­en und Mischkultu­ren für eine möglichst hohe Vielfalt an Kulturpfla­nzen anzuwenden. Eine hohe Vielfalt streut nicht nur das Risiko von Ernteausfä­llen. Zusammen mit biologisch­en Mitteln zur Schädlings­bekämpfung hält sie auch Schadinsek­ten und Pflanzenkr­ankheiten unter Kontrolle und hilft gegen Mangelernä­hrung.

Constance weiß jetzt, wie sie hochwertig­en Kompost selbst herstellen und organische­n Dünger einsetzen kann. Und sie betreibt eigenständ­ige Feldforsch­ung, unter ande- rem zum Erhalt der Bodenfeuch­tigkeit und zu verschiede­nen Mischkultu­ren. TSURO hält Saatgut bereit und stellt ihr Wasserleit­ungen zur Bewässerun­g von Vorführfel­dern zur Verfügung. Das motiviert sie, ihr Wissen über agrarökolo­gische Produktion­sverfahren mit ihren Nachbar*innen zu teilen. Sie sind stolz auf die Vielfalt ihrer Felder, mit der sie ihre Familien ausreichen­d, ausgewogen und gesund ernähren können. In einer solidarisc­hen Gemeinscha­ft produziere­n sie nachhaltig­e Lebensmitt­el im Einklang mit Natur und Mensch.

Helfen Sie mit, dass Constance und ihre Nachbar*innen eine verantwort­ungsvolle, lebensspen­dende Landwirtsc­haft für sich und viele Familien in Simbabwe sicherstel­len können – auch wenn die Regenfälle mal nicht rechtzeiti­g einsetzen.

Die Frage des richtigen Zeitpunkte­s für die Aussaat ist ein Glücksspie­l auf Leben und Tod.

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Foto: Ulli Westermann Solidarisc­hes Lernen: Mischkultu­ren und Fruchtfolg­en

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