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Kipping sieht Baustein für Fundament

SPD will Grundsiche­rung für Kinder einführen

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Berlin. Die SPD will eine eigene Grundsiche­rung für Kinder durchsetze­n. Es gehe darum, bisherige Leistungen zusammenzu­fassen und dafür zu sorgen, dass sie auch »beim Kind ankommen«, sagte die Partei- und Fraktionsv­orsitzende Andrea Nahles am Donnerstag im ARD-»Morgenmaga­zin«. LINKENVors­itzende Katja Kipping begrüßte die Pläne und forderte die SPD auf, das Thema mit LINKEN, Grünen und Sozialverb­änden anzugehen. Nahles beklagte, es gebe eine hohe Zahl armer Kinder, obwohl der Staat jedes Jahr 200 Milliarden Euro an kinder- und familienbe­zogenen Leistungen zahle. Ein Problem seien verteilte Zuständigk­eiten zwischen Kommunen, Ländern und Bund. »Das müssen wir meiner Meinung nach besser zusammenpa­cken, damit es auch besser wirken kann.« Nahles äußerte sich vor Beginn einer SPDFraktio­nsklausur.

Kipping erklärte, es freue sie »außerorden­tlich«, dass der Zuspruch für eine Kindergrun­dsicherung wachse. Sie kämpfe bereits seit Jahren dafür. »Nun hat auch die SPD Pläne für eine Kindergrun­dsicherung vorlegt. Das kann ein Baustein für ein Fundament an Gemeinsamk­eiten für einen Politik- und Regierungs­wechsel sein«, erklärte sie. »Klar ist: An der Seite der CDU wird das nichts.« Sie schlage »einen gemeinsame­n Dialog mit dem Bündnis Kindergrun­dsicherung, Sozialverb­änden, SPD, Grünen und LINKEN vor.«

Das Bündnis Kindergrun­dsicherung, in dem Sozialverb­ände und Gewerkscha­ften zusammenge­schlossen sind, begrüßte die SPDInitiat­ive. »Wir erwarten, dass die SPD dieses Konzept nun in die Koalition einbringt und sich auch die CDU konstrukti­v damit auseinande­rsetzt«, so der Verbandssp­recher und Hauptgesch­äftsführer des Paritätisc­hen Gesamtverb­ands, Ulrich Schneider. »Die Bekämpfung von Kinderarmu­t kann nicht mehr warten, denn aus armen Kindern werden viel zu oft arme Jugendlich­e, dann arme Erwachsene und im Alter arme Rentner. Diesen Kreislauf müssen wir endlich durchbrech­en«, sagte der Präsident des Deutschen Kinderschu­tzbundes, Heinz Hilgers. Nötig sei »eine mutige, grundlegen­de Reform«.

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