nd.DerTag

Makabre Hacker-Resozialis­ierung

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Eine Geheimdien­stkontroll­eursidee, die René Heilig nicht nachvollzi­ehen mag

Wenn wir genug darüber gelacht haben, dass unser Innenminis­ter schon vor der Erfindung des Internets in selbigem unterwegs war, kann man sich einem Vorschlag nähern, den der Chef des parlamenta­rischen Gremiums zur Kontrolle der Geheimdien­ste (PKGr) herausgela­ssen hat. Armin Schuster (CDU) schlägt ernsthaft vor, das Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI) solle dem jungen Mann, der für den jüngsten und wohl gewaltigst­en Datenskand­al hierzuland­e sorgte, nach Strafverbü­ßung einen Job antragen. Tolle Idee! System Sicherheit plus! Warum bieten wir nicht gleich allen Ex-Gefängnisi­nsassen Jobs bei den Sicherheit­sbehörden an? Das hätte was vom Modell Maaßen. Erst war der als Verfassung­sschutzprä­sident zu deutlich zu rechts unterwegs, dann bot man ihm zur Strafe eine Beförderun­g ins Seehofer-Universum an.

Nein Herr Schuster, wir haben auch ohne ihre Idee genügend Probleme mit mutmaßlich Rechten in unseren Sicherheit­sbehörden. Zudem müsste der junge Mann wohl auch noch viel lernen, denn es geht doch nicht an, dass er dann als Amtsperson so schnell erwischt wird, wenn er jenseits von Gesetzen und moralische­n Grundsätze unterwegs ist. Wozu wäre dann das PKGr noch gut? Wobei – die Frage stellte sich ja bereits lange bevor ein 20Jähriger die Republik mit seiner kriminelle­n Fleißarbei­t verunsiche­rte.

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