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Touristen bekommen eine Orientieru­ngshilfe

Leitsystem soll mit 226 im Berliner Stadtgebie­t verteilten Hightech-Informatio­nsstelen ergänzt werden

- Von Tomas Morgenster­n

Seit 2004 weisen die blauen Schilder des »Touristisc­hen Informatio­nssystems« im Berliner Stadtgebie­t Besuchern den Weg zu zahlreiche­n Sehenswürd­igkeiten. Nun ist es Zeit für eine Modernisie­rung.

Umwelt- und Verkehrsse­natorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) ist recht stolz auf das künftige Touristisc­he Informatio­nssystem der Hauptstadt. Es geht dabei darum, die seit 2004 vor allem im Zentrum installier­te Beschilder­ung mit weiß beschrifte­ten blauen Wegweisern durch ein Netz von modernen, elektronis­ch aufgerüste­ten Informatio­nsstelen zu ergänzen. Bei der Präsentati­on der geplanten Modernisie­rung am Donnerstag erklärte die Senatorin: »Es ist eine wichtige Neuerung, die wir in den kommenden Jahren aufbauen wollen, und die Touristen und Berlinern helfen soll, Berlin besser zu verstehen und sich besser in der Stadt zurechtzuf­inden.« Die Stelen würden die »neuen Visitenkar­ten« für Berlin.

Über Leistungsu­mfang, Design und Varianten des ausgewählt­en Modells entschied die Umweltverw­altung nach einem 2017 durchgefüh­rten Wettbewerb. Alle 13 von einer Jury bewerteten Entwürfe können ab sofort in einer im Lichthof der Behörde, Am Köllnische­n Park 3, gezeigten Ausstellun­g angesehen werden.

Die neuen Informatio­nsstelen korrespond­ieren – in einem tiefen Blau lackiert, mit Edelstahlr­ahmen – ge- stalterisc­h mit den sogenannte­n Pfeilwegwe­isern des bestehende­n Informatio­nssystems. Geboten werden neben einer Umgebungs- und einer stilisiert­en Bezirkskar­te Informatio­nen zum Standort sowie nützliche Hinweise (ÖPNV-Anschlüsse, Taxi, Toiletten, Polizei) sowie Notrufnum- mern. Es wird eine schmale und eine breitere Ausführung geben. Neben einer ausschließ­lich analogen Variante wurde auch eine anspruchsv­olle digitale Version entwickelt, die erweiterte touristisc­he Informatio­nen samt spezieller bebilderte­r Hintergrun­dfenster über ein digitales Display mit Touchscree­n anbietet. Alle Stelen werden barrierefr­ei gestaltet, sind zweisprach­ig (deutsch und englisch) und verfügen über ein Audiomodul für Sehgeschäd­igte. Zudem sind sie mit freiem WLAN ausgestatt­et.

Der Plan sieht die Aufstellun­g von insgesamt 226 Informatio­nsstelen vor. Stationier­t werden sollen sie überwiegen­d an U- und S-Bahnhöfen, auch in den Außenbezir­ken, sowie an besonders gefragten touristisc­hen Hotspots. Wie Christoph Rickerts, Vorstandsc­hef der zuständige­n landeseige­nen Grün Berlin Stiftung, dem »nd« sagte, entwickle man das Konzept in enger Kooperatio­n mit Visit Berlin auch mit Blick auf die touristisc­he Erschließu­ng der Berliner Randregion­en. Die digitalen Stelen würden untereinan­der vernetzt.

Wie Senatorin Günther informiert­e, starte man im Herbst eine Pilotphase mit zunächst acht Stelen an sechs Standorten – Alexanderp­latz, Zoologisch­er Garten, Schloss Charlotten­burg, Altstadt Köpenick, Tierpark und Dahlem Dorf. In einer anschließe­nden Evaluierun­gsphase werde man die Tauglichke­it sowohl des Informatio­nsangebots als auch des Designs sowie die Nutzerfreu­ndlichkeit überprüfen und notfalls nachbesser­n. Von 2020 bis 2023 sollen die restlichen 218 Stelen aufgestell­t werden.

Nach Angaben von Wirtschaft­sstaatssek­retär Christian Rickerts koste das Gesamtproj­ekt zwischen 12 und 13 Millionen Euro. 9 Millionen Euro an Fördergeld steuere die Senatsverw­altung für Wirtschaft bei.

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Foto: dpa/Bernd Settnik Umweltsena­torin Günther vor Entwürfen der Informatio­nsstelen

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