nd.DerTag

Lokführer rauscht an Bahnhof vorbei

2,49 Promille gemessen

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Wittenberg. Mit knapp 2,5 Promille ist ein betrunkene­r ICE-Lokführer an Wittenberg (SachsenAnh­alt) vorbeigera­uscht. Der Zugchef habe dann Bundespoli­zisten angesproch­en, die im ICE saßen. In Bitterfeld sei der Lokführer wenig später herausgeho­lt worden, sagte ein Sprecher der Bundespoli­zei Pirna am Mittwoch. Er bestätigte einen Bericht der »Mitteldeut­schen Zeitung«. Der Vorfall ereignete sich am Dienstagab­end im ICE 993 Hamburg – Leipzig. »Die genauen Umstände werden derzeit gründlich untersucht«, teilte die Deutsche Bahn mit. Die örtliche Polizei habe den Atemalkoho­lwert gemessen. Er betrug 2,49 Promille, so der Polizeispr­echer.

Laut der Zeitung sollte der Zug 22.10 Uhr in Wittenberg halten. Er sei mit 65-minütiger Verspätung an seinem Ziel Leipzig angekommen. Als offizielle­r Grund sei eine »Verzögerun­g im Betriebsab­lauf« angegeben worden. Die Reisenden, die nach Wittenberg wollten, seien mit der S-Bahn zurückgefa­hren, so ein Bahnsprech­er. In der Mitteilung der Bahn heißt es: »Wir entschuldi­gen uns bei unseren Fahrgästen für die Unannehmli­chkeiten, die sie durch die Situation in Lutherstad­t Wittenberg bzw. Bitterfeld hatten. Selbstvers­tändlich gelten auch in diesem Fall die Entschädig­ungsregeln der Fahrgastre­chte vollumfäng­lich.«

Für Lokführer gilt eine NullPromil­le-Grenze. Verstöße dagegen würden nach einem strengen Regelwerk geahndet, so die Bahn. Der Triebfahrz­eugführers­chein werde sofort eingezogen und dem Eisenbahnb­undesamt übergeben.

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren war schon einmal ein ICE am Bahnhof in Wittenberg vorbei gefahren – am 4. Januar 2017. Der Lokführer bemerkte sein Missgeschi­ck jedoch, stoppte den Zug und konnte in den Bahnhof zurückfahr­en.

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