Andere Länder galoppieren davon
Forderung nach mehr Reitwegen im Nordosten
Schwerin. Der Landestourismusverband und der Fachverband Landurlaub MV haben eine liberale Reitwegeregelung nach dem Vorbild von zwölf Bundesländern gefordert. Reiten solle ohne Einschränkung und Ausweisung in Gebieten mit hohem Waldanteil, geringer touristischer Belastung und ohne besonderen Waldschutzstatus erlaubt sein, hieß es bei einer Anhörung im Landtag. »Andere Bundesländer galoppieren uns in diesem Bereich sprichwörtlich davon«, so der Vizegeschäftsführer des Tourismusverbands, Tobias Woitendorf. »Idealerweise sollte Reiten überall möglich sein, wo es nicht verboten ist.«
In anderen Ländern gälten liberalere Reitwegeregelungen. Von der Novellierung sollten touristische Hochburgen, Schutzgebiete wie Nationalparks, Biosphärenreservate und Küstenregionen ausgenommen und deren Nutzung durch eine Reitwegeausweisung geregelt sein. Etwa 600 000 der 30 Millionen Übernachtungen im Nordosten entfielen auf Reiturlauber. Es gebe 6400 Kilometer Reitwege, allerdings fehle ein zusammenhängendes Reitwegenetz.
Die Vorsitzende des Agrarausschusses, Elisabeth Aßmann (SPD), sagte, keine Fraktion sei für eine vollständige Öffnung aller Wege für Reiter. Sie befürworteten aber eine Erweiterung der bestehenden Regelung. Überzeugend sei das Beispiel Brandenburgs. Dort dürfen Reiter alle Wege benutzen, die für zweispurige Fahrzeuge befahrbar sind.