nd.DerTag

Von China lernen heißt siegen lernen!

- Jam

Das Wetter ist erwiesener­maßen der Feind eines gesunden Kapital-Mensch-Verhältnis­ses. Es ist einfach zu wechselhaf­t. Im vergangene­n Sommer zum Beispiel war es in weiten Teilen Europas zu heiß und zu trocken. Jetzt ist es Winter, und Teile Süddeutsch­lands und Österreich­s sind zugeschnei­t. Massen von Schnee liegen auf Wiesen, Feldern, auf Bäumen, Dächern – und, was das Schlimmste ist, auf Straßen. Touristen sitzen fest, müssen gerettet werden.

Vielleicht sind wir Europäer, die wir uns nach wie vor an der angelsächs­ischen Definition des Kapitalism­us orientiere­n, einfach nicht mehr fit genug für den Kapitalism­us des 21. Jahrhunder­ts. Wir sollten uns ein Beispiel an China nehmen. Dort lässt man sich in der planmäßige­n Entwicklun­g des Kapitalism­us nicht durch das Wetter beirren. In den österreich­ischen Alpen müssen derzeit Rettungskr­äfte nahe der Gemeinde Hallstatt im Salzkammer­gut immer wieder Fahrzeuge aus Schneewehe­n befreien, deren Besitzer die Verbotssch­ilder ignoriert haben und ihre Wagen über gesperrte Straßen lenkten. Die Fahrzeuge trugen, so wurde aus Kreisen der Rettungskr­äfte vermeldet, meist Münchner oder Wiener Kennzeiche­n, seien Leihwagen und beförderte­n chinesisch­e Touristen. In China, muss man wissen, ist Hallstatt das, was früher Venedig für die Deutschen war: ein Muss für jeden Touristen! In China gibt es sogar einen originalge­treuen Nachbau der kleinen Gemeinde (wenn auch nur in Teilen). Vermutlich fährt man in den Bergen Chinas im Winter auch dann noch Auto, wenn sich der Schnee zehn Meter hoch türmt. Von China lernen heißt siegen lernen!

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