Lebensdaten
1871: Am 5. März wird Rosa Luxemburg im polnischen Zamość geboren; am 13. August erblickt Karl Liebknecht in Leipzig das Licht der Welt.
1889 bis 1897: Luxemburg studiert an der Universität Zürich Nationalökonomie und Wirtschaftsgeschichte und macht ihren Doktor mit »magna cum laude«.
1890 bis 1893: Liebknecht studiert Rechtswissenschaften und Nationalökonomie an den Universitäten Leipzig und Berlin und verteidigt 1897 seine Dissertation in Würzburg.
1893: Luxemburg gründet mit Leo Jogiches, Julian Marchlewski und Adolf Warski die Sozialdemokratische Partei des Königreichs Polen.
1898: Luxemburg geht eine Scheinehe mit Gustav Lübeck zum Erwerb der preußischen Staatsbürgerschaft ein, übersiedelt nach Berlin und wird Mitglied der SPD.
1899: Nach dem Studium der Jurisprudenz in Leipzig und Berlin sowie erfolgreichem Referendariat tritt Liebknecht der Anwaltskanzlei seines älteren Bruders Theodor in Berlin bei.
1899: Luxemburg verfasst ihre Streitschrift »Sozialreform oder Revolution?« gegen den Revisionismus von Eduard Bernstein.
1900: Liebknecht wird Mitglied der SPD und im Folgejahr der Berliner Stadtverordnetenversammlung.
1904: Luxemburg polemisiert in der »Neuen Zeit« erstmals gegen Lenins Parteivorstellungen.
1905: Luxemburg reist illegal nach Warschau zur Unterstützung der russischen Revolution, wird im Jahr darauf verhaftet und verbringt vier Monate in diversen Gefängnissen.
1907: Aufgrund seiner Schrift »Militarismus und Antimilitarismus« wird Liebknecht zu eineinhalb Jahren Festungshaft verurteilt, während der er ins Preußische Abgeordnetenhauses gewählt wird.
1912: Liebknecht wird Mitglied des Reichstags und lehnt am 2. Dezember 1914 als erster und einziger Abgeordneter Kriegskredite ab.
1914: Luxemburg wird wegen antimilitaristischer Agitation zu einem Jahr Gefängnis verurteilt; weitere Verurteilungen zu Haftstrafen folgen in den nächsten Kriegsjahren.
1915: Liebknecht wird als Armierungssoldat zum Militärdienst eingezogen, womit ihm jede politische Betätigung, außer im Reichstag und im Preußischen Abgeordnetenhaus, untersagt ist.
1916: Liebknecht und Luxemburg beginnen mit der Herausgabe der »Spartakusbriefe« und gründen die Gruppe »Internationale« in der USPD (später Spartakusgruppe). Auf einer Friedensdemonstration am 1. Mai auf dem Potsdamer Platz in Berlin wird Liebknecht verhaftet unter Verlust seines Reichstagsmandats zu Zuchthaus verurteilt.
9. November 1918: Liebknecht, der am 23. Oktober im Zuge einer Amnestie freikam, ruft in Berlin die »freie sozialistische Republik« aus.
10. November 1918: Luxemburg, die in Haft ihr Manuskript »Zur russischen Revolution« begann, trifft zwei Tage nach ihrer Entlassung aus dem Breslauer Gefängnis in Berlin ein und gründet mit Liebknecht die Zeitung »Rote Fahne«, für die beide in den folgenden Wochen etliche Grundsatzartikel zu den Aufgaben und Zielen der Revolution schreiben. 30. Dezember 1918 bis 1. Januar 1919: Liebknecht und Luxemburg gründen die KPD (Spartakusbund), als deren Programm die von Luxemburg verfassten, am 14. Dezember in der »Roten Fahne« veröffentlichten Leitsätze »Was will der Spartakusbund?« angenommen werden. 15. Januar 1919: Luxemburg und Liebknecht werden in ihrem Quartier in Berlin-Wilmersdorf verhaftet und anschließend heimtückisch ermordet.