Lawine blockiert Balderschwang
Schneefall und Tauwetter in Bayerns Katastrophengebieten
Das seit Tagen andauernde Schneechaos in den bayerischen Alpen ist noch lange nicht vorbei. Seit der Nacht zum Sonntag schneite es in den Katastrophenregionen im Süden weiter. Im Allgäu ist die Zufahrt zur Gemeinde Balderschwang wegen Lawinengefahr gesperrt. Bei Plusgraden begann es zudem mancherorts zu tauen. Dadurch könnte der Schnee nass und schwer werden – eine zusätzliche Belastung für die Hausdächer. An zahlreichen Schulen in den betroffenen Gebieten fällt auch am Montag der Unterricht aus.
25 Zentimeter Neuschnee in Teisendorf, 30 Zentimeter in Ruhpolding und 21 Zentimeter in Garmisch verzeichnete der Deutsche Wetterdienst am Sonntagmorgen. Die Menschen in den fünf oberbayerischen Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Traunstein, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Berchtesgadener Land – wo seit Tagen der Katastrophenfall gilt – mussten demnach mit zusätzlichen Schneemassen zurechtkommen. Am Montagmorgen soll die Schneefallgrenze auf 500 Meter sinken. Die Experten rechneten zudem mit starken Böen, die tagsüber Verwehungen und Schneebruch auslösen könnten. Von Montag an soll es wieder kälter werden – dann könnte örtlich mehr als ein Meter Neuschnee fallen. In den Alpen herrscht erhebliche Lawinengefahr.
1700 Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 waren am Sonntag in Bay- ern im Einsatz. Mehrere Tausend Helfer von Feuerwehren, Rotem Kreuz, Bereitschaftspolizei und weiterer Organisationen schaufeln seit Tagen Dächer frei, räumen Straßen und sichern Bäume.
Die Polizei in Niederbayern hat die Straßen zum Ski- und Langlaufgebiet in Sankt Englmar gesperrt. Die Schneelast auf den Bäumen sei zu hoch, hieß es. Im Skigebiet am Arber im Bayerischen Wald wurde der Liftbetrieb ebenfalls eingestellt.
Der Bahnverkehr ist erheblich eingeschränkt. Auf der Strecke zwischen München und Kempten kommt zufolge im Fern- und Nahverkehr zu erheblichen Verspätungen. »Von Reisen ins Allgäu wird abgeraten.«