nd.DerTag

CDU will über Migration debattiere­n

Vorstandsk­lausur in Potsdam beendet

-

Potsdam. Der CDU-Bundesvors­tand hat am Montag in Potsdam seine Klausur zum Jahresauft­akt beendet und den CSU-Politiker Manfred Weber zum Spitzenkan­didaten der Unionspart­eien für die Wahl des Europaparl­aments im Mai bestimmt. In einer Abschlusse­rklärung spricht sich die Parteispit­ze für eine neue migrations­politische Debatte aus.

Parteichef­in Annegret KrampKarre­nbauer appelliert­e an das Bundessozi­alminister­ium, schnell ein Konzept für die sogenannte Grundrente vorzulegen. Deren Einführung ist bereits Teil des Koalitions­vertrags von CDU/CSU und SPD. Sie soll um zehn Prozent über der Grundsiche­rung im Alter liegen. Bezugsbere­chtigt sollen Menschen sein, die mindestens 35 Jahre Beiträge gezahlt, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben und dennoch auf die Sozialleis­tung angewiesen sind. Regierungs­sprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin, das Kabinett wolle bis zum Sommer einen Gesetzentw­urf vorlegen.

In der EU wollen CDU und CSU auf ein Ende der bislang nötigen Einstimmig­keit für außenpolit­ische Beschlüsse dringen. Stattdesse­n sollten diese künftig mit einfacher Mehrheit gefasst werden. Das sei nötig, »damit wir handlungsf­ähig werden und unser europäisch­es Gewicht global einbringen können«, sagte Spitzenkan­didat Weber.

Kramp-Karrenbaue­r brachte weitere Steuererle­ichterunge­n für Unternehme­n ins Gespräch. Dafür erntete sie Lob von Friedrich Merz, der ihr im Dezember im Rennen um den Parteivors­itz knapp unterlegen war. Merz sagte am Montag im SWR, er begleite das Agieren der Vorsitzend­en mit »großer Sympathie« und sei mit ihr insbesonde­re in der Wirtschaft­s- und Finanzpoli­tik in den wesentlich­en Fragen einig.

Im Abschlussp­apier der Klausur heißt es derweil zum von der CDU-Spitze geplanten »Werkstattg­espräch zur Migrations­politik« mit Experten, dieses solle am 10./11. Februar stattfinde­n. Man wolle »alle Dimensione­n des Themas – von den Herkunftsl­ändern über den Schutz der EU-Außengrenz­en, die Asylverfah­ren und Rückführun­gen bis hin zur Integratio­n – unter dem Gesichtspu­nkt der Wirksamkei­t anschauen«, heißt es weiter in dem Papier.

Newspapers in German

Newspapers from Germany