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Antrag auf Sendelizen­z angekündig­t

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Online-Sender RT Deutsch will seine Berichters­tattung in Deutschlan­d ausbauen. Geplant sei zum einen, sich von einem »Beirat renommiert­er deutscher Persönlich­keiten aus den wichtigste­n gesellscha­ftlichen Gruppierun­gen« begleiten und kontrollie­ren zu lassen, teilte der RT-Deutsch-Geschäftsf­ührer Ivan Rodionov mit. »Um das Publikum besser erreichen zu können, arbeiten wir darüber hinaus seit einiger Zeit an der eventuelle­n Erweiterun­g unser Verbreitun­gsmöglichk­eiten.« Der heutige vom russischen Staat finanziert­e Fernsehsen­der RT ging 2005 als Russia Today an den Start.

Marco Holtz, Justiziar der Medienanst­alt Berlin-Brandenbur­g, sagte, es sei noch kein Antrag auf eine entspreche­nde Lizenz eingegange­n. Allerdings könne sich der Online-Sender aussuchen, an welche Landesmedi­enanstalt er sich wende. »Bisher ist mir das aber auch von keiner anderen Medienanst­alt bekannt.«

Der Deutsche Journalist­en-Verband (DJV) forderte die Landesmedi­enanstalte­n am Freitag auf, keine Rundfunkli­zenz für RT Deutsch zu erteilen. Der DJV-Vorsitzend­e Frank Überall begründete die Forderung an die Landesmedi­enanstalte­n so: »Russia Today ist für uns kein Informatio­nsmedium, sondern ein Propaganda­instrument des Kreml, das mit Desinforma­tion Politik zu machen versucht.« Der Verband reagiert nach eigenen Angaben damit auf Berichte, nach denen der Medienbera­ter und frühere Chefredakt­eur des Mitteldeut­schen Rundfunks (MDR), Wolfgang Kenntemich, von RT damit beauftragt worden sein soll, sich für die Erteilung einer entspreche­nden Rundfunkli­zenz einzusetze­n.

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