Pendler können oft auch Kosten für Bahncard absetzen
Wer weite Wege zur Arbeit hat, nutzt oft die Bahn. Die Ausgaben für eine Bahncard können unter Umständen steuerlich abgesetzt werden, erklärt der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL).
Für Werbungskosten gilt grundsätzlich das Abflussprinzip. Das heißt: Sie werden steuerlich in dem Jahr abgesetzt, in dem sie bezahlt wurden. »Voraussetzung für den vollständigen Abzug der Kosten einer Bahncard ist, dass sich dadurch voraussichtlich die beruflichen Fahrkosten für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte und für Auswärtstätigkeiten insgesamt mindestens um den Preis der Bahncard verringern«, erklärt dazu BVL-Geschäftsführer Uwe Rahöft.
Diese notwendige Vergleichsrechnung ist hinsichtlich der Fahrtkosten für die Wege zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte nicht ganz einfach, da auch ein Vergleich mit dem Ansatz der Entfernungspauschale durchgeführt werden muss, der sich über den Zeitraum der Gültigkeitsdauer der Bahncard erstreckt. Dies entschied das Finanzgericht Baden-Württemberg (Az. 6 K 2192/07).
Verbilligte Vermietung an Verwandte: Miete prüfen
Wer Wohnungen günstig an Verwandte oder Freunde vermietet, sollte einen Blick in den Vertrag werfen. Der Grund: Nur wenn mindestens 66 Prozent der ortsüblichen Miete verlangt werden und wenn eine auf Dauer angelegte Vermietung vorliegt, können die Kosten als Werbungskosten in der Einkommensteuererklärung abgesetzt werden.
Allerdings: Da rückwirkende Vertragsänderungen in diesem Zusammenhang steuerlich nicht anerkannt werden, hätte die Überprüfung für 2019 noch vor dem Jahreswechsel durchgeführt werden müssen.
Wichtig kann das vor allem in Städten sein, in denen die Mieten stark gestiegen sind. Beträgt die vereinbarte Miete weniger als 66 Prozent der ortsüblichen Miete, werden die Werbungskosten entsprechend gekürzt und gehen damit aus steuerlicher Sicht verloren. Der Vorteil, wenn der Vermieter nur 66 Prozent der ortsüblichen Miete kassiert, liegt darin, dass dem dennoch 100 Prozent der Kosten gegenüberstehen und insofern oftmals Verluste entstehen.