nd.DerTag

Das spanische Rezept

Ulrike Henning sieht Hausaufgab­en in der Transplant­ationsmedi­zin

-

Sollte es so einfach sein? 35 Millionen Euro jährlich in die Strukturen der Krankenhäu­ser investiert und es geht weiter bergauf mit der Organspend­e? Denn die im letzten Jahr erstmals wieder gestiegene Zahl der Spender in Deutschlan­d hat eher weniger mit der Debatte zum Thema zu tun, die erst im Herbst Fahrt aufnahm. Die Zahlen stiegen über das ganze Jahr. Das ist wahrschein­lich der Effekt dessen, dass viele Bundesländ­er nun mit reichlich Verspätung daran gingen, eine Gesetzesno­velle von 2012 endlich umzusetzen. Die damit installier­ten Transplant­ationsbeau­ftragten in den Krankenhäu­sern dürften mit der jetzt diskutiert­en nächsten Gesetzesän­derung tatsächlic­h freigestel­lt und die Kosten refinanzie­rt werden.

Eine starke Organisati­on und eine gute Kommunikat­ion zur möglichen Spende von Nieren, Leber oder Herz ist auch das langjährig­e Erfolgsrez­ept der Spanier, die internatio­nal bei der Zahl der Organtrans­plantation­en Spitze sind. Eine Widerspruc­hslösung hingegen haben auch andere Länder, aber nicht diese Ergebnisse. Deshalb könnte mit der aktuellen Gesetzesno­velle der richtige Weg weiter beschritte­n werden. Das von Forschern spätestens 2018 bemerkte »Erkennungs- und Meldedefiz­it der Entnahmekr­ankenhäuse­r« reduzieren, heißt die Aufgabe – damit tatsächlic­h alle spenden können, die das für richtig halten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany