Anstrengende Rückkehr
Biathletin Laura Dahlmeier hat Probleme in der Loipe, Benedikt Doll verschenkt den Heimsieg am Schießstand
Benedikt Doll freute sich über seinen zweiten Podestplatz in diesem Winter, Laura Dahlmeier über eine gelungene Rückkehr – in ihrem ersten Weltcuprennen in diesem Jahr in Ruhpolding wurde sie Neunte.
Laura Dahlmeier hatte sich völlig verausgabt und lag nach ihrem ersten Weltcuprennen des Jahres entkräftet im Schnee. Trotz eines fehlerfreien Schießens musste sich die zweimalige Biathlon-Olympiasiegerin beim Sprint in Ruhpolding mit Platz neun zufrieden geben. Läuferisch fehlte der 25Jährigen nach schwierigen Monaten mit vielen gesundheitlichen Rückschlägen noch etwas zur Weltspitze. Im Rennen der Männer sorgte Weltmeister Benedikt Doll am Donnerstag mit Platz drei für den sportlichen Höhepunkt aus deutscher Sicht.
»Das war richtig, richtig anstrengend«, sagte Dahlmeier und freute sich über ihren überzeugenden Auftritt am Schießstand: »Es war wichtig, dass ich den Fokus auf das Schießen lege. Ich freue mich, dass ich das heute so hingebracht habe.« Sie habe sich »brutal auf das Rennen gefreut«, aber recht schnell gemerkt, dass es in der Loipe »nicht ganz so geht, dann ist es für den Kopf natürlich zäh«. Sie landete 47,7 Sekunden hinter der Siegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei und lag bei der reinen Laufzeit auf Rang 19. Platz zwei belegte Lisa Vittozzi aus Italien vor der Schwedin Hanna Öberg. Die stärksten Frauen blieben genau wie Dahlmeier allesamt fehlerfrei. Zweitbeste Deutsche wurde Franziska Preuß (1 Fehler) auf Rang zehn, Denise Herrmann (2) schaffte es auf Platz 17.
Zuvor hatte Benedikt Doll durch einen Fehler den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere knapp verpasst. Nur 10,5 Sekunden lag der 28-Jährige hinter dem siegreichen Norweger Johannes Thingnes Bö, Zweiter wurde dessen älterer Bruder Tarjei. »Ich war beim letzten Schuss etwas unkonzentriert, bin aber trotzdem sehr zufrieden«, sagte Doll. Nach dem Fehler drehten sich seine Gedanken gar nicht um den vergebenen möglichen Sieg. »Ich habe an unseren Trainer gedacht. Mark (Kirchner) dachte sicher: Mensch, könnt ihr nicht mal den letzten Schuss treffen«, meinte Doll lachend. Zweitbester Deutscher war Johannes Kühn bei einem Schießfehler als Siebter, Arnd Peiffer verfehlte zweimal die Scheiben und wurde 22. Die nächste Siegchance bietet sich den Männern am Freitag im Staffelrennen. Verzichten müssen sie Skijäger dabei auf den formschwachen Massenstart-Weltmeister Simon Schempp und Erik Lesser, der nach der Geburt seiner Tochter Anouk auf die Rennen in Bayern verzichtet.