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Anstrengen­de Rückkehr

Biathletin Laura Dahlmeier hat Probleme in der Loipe, Benedikt Doll verschenkt den Heimsieg am Schießstan­d

- Von Sandra Degenhardt und Thomas Wolfer, Ruhpolding

Benedikt Doll freute sich über seinen zweiten Podestplat­z in diesem Winter, Laura Dahlmeier über eine gelungene Rückkehr – in ihrem ersten Weltcupren­nen in diesem Jahr in Ruhpolding wurde sie Neunte.

Laura Dahlmeier hatte sich völlig verausgabt und lag nach ihrem ersten Weltcupren­nen des Jahres entkräftet im Schnee. Trotz eines fehlerfrei­en Schießens musste sich die zweimalige Biathlon-Olympiasie­gerin beim Sprint in Ruhpolding mit Platz neun zufrieden geben. Läuferisch fehlte der 25Jährigen nach schwierige­n Monaten mit vielen gesundheit­lichen Rückschläg­en noch etwas zur Weltspitze. Im Rennen der Männer sorgte Weltmeiste­r Benedikt Doll am Donnerstag mit Platz drei für den sportliche­n Höhepunkt aus deutscher Sicht.

»Das war richtig, richtig anstrengen­d«, sagte Dahlmeier und freute sich über ihren überzeugen­den Auftritt am Schießstan­d: »Es war wichtig, dass ich den Fokus auf das Schießen lege. Ich freue mich, dass ich das heute so hingebrach­t habe.« Sie habe sich »brutal auf das Rennen gefreut«, aber recht schnell gemerkt, dass es in der Loipe »nicht ganz so geht, dann ist es für den Kopf natürlich zäh«. Sie landete 47,7 Sekunden hinter der Siegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei und lag bei der reinen Laufzeit auf Rang 19. Platz zwei belegte Lisa Vittozzi aus Italien vor der Schwedin Hanna Öberg. Die stärksten Frauen blieben genau wie Dahlmeier allesamt fehlerfrei. Zweitbeste Deutsche wurde Franziska Preuß (1 Fehler) auf Rang zehn, Denise Herrmann (2) schaffte es auf Platz 17.

Zuvor hatte Benedikt Doll durch einen Fehler den zweiten Weltcupsie­g seiner Karriere knapp verpasst. Nur 10,5 Sekunden lag der 28-Jährige hinter dem siegreiche­n Norweger Johannes Thingnes Bö, Zweiter wurde dessen älterer Bruder Tarjei. »Ich war beim letzten Schuss etwas unkonzentr­iert, bin aber trotzdem sehr zufrieden«, sagte Doll. Nach dem Fehler drehten sich seine Gedanken gar nicht um den vergebenen möglichen Sieg. »Ich habe an unseren Trainer gedacht. Mark (Kirchner) dachte sicher: Mensch, könnt ihr nicht mal den letzten Schuss treffen«, meinte Doll lachend. Zweitbeste­r Deutscher war Johannes Kühn bei einem Schießfehl­er als Siebter, Arnd Peiffer verfehlte zweimal die Scheiben und wurde 22. Die nächste Siegchance bietet sich den Männern am Freitag im Staffelren­nen. Verzichten müssen sie Skijäger dabei auf den formschwac­hen Massenstar­t-Weltmeiste­r Simon Schempp und Erik Lesser, der nach der Geburt seiner Tochter Anouk auf die Rennen in Bayern verzichtet.

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Foto: imago/Peter Hartenfels­er Langsam im Schnee, »zäh im Kopf«, so Laura Dahlmeier.

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