Fetisch Heimat
Zu »Muss denn Heimat von Übel sein?«, 12./13.1., S. 9; dasND.de/1109809 Der Begriff Heimat wurde und wird meist missverstanden. Denn es handelt sich um einen Fetisch-Begriff, ähnlich wie auch und Es sind Ideologiegebilde unseres Konkurrenzsystems, denen bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden. Heimat ist ein in jeder Hinsicht zugleich einschließender und ausschließender Begriff. Immer geht es nämlich (konkurrenzbasiert) um meine und deine Heimat, meinen und deinen Staat, meine und deine Nation, mein und dein Volk. Letztlich führt das zum Nationalismus, dem Patriotismus der kapitalistisch domestizierten Individuen. Der Nationalismus ist somit der Patriotismus des gesamten bürgerlichen, warenproduzierenden Zeitalters. Deutschland den Deutschen, Frankreich den Franzosen, America first … Am Ende des Kapitalismus wächst der Nationalismus weltweit wieder rasant, weil sich das kapitalistisch versaute Bewusstsein nicht aus den kapitalistischen Denkformen lösen kann und sich nichts so sehr wünscht wie wieder den guten, alten national gebundenen Kapitalismus – eine Illusion! Die Knechtsgefühle des Patriotismus schließen sich nun wieder verstärkt an den abstrakten Bezugsrahmen der Nation (alias Heimat) an und werden objektiv wieder zum Nationalismus – mit den sattsam bekannten Konsequenzen. Seit Beginn dieser Legislaturperiode haben wir in Deutschland sogar ein Ministerium des Innern, für Bau und Heimat.