nd.DerTag

Das schwarze Korps

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Dominique Manotti

rikanische­n Offizier«, schreibt der Verlag über »Das schwarze Korps«. »Vorm Büro ihres Chefs Deslaurier­s stehen Bittstelle­r aus Geschäfts- und Halbwelt Schlange. Am Abend hält die schöne Dora Belle, Geliebte eines SS-Hauptsturm­führers und zweitklass­ige Schauspiel­erin, ihren Salon. Hier trifft sich die Führung von SS und Wehrmacht mit Vertretern von Industrie, Finanzwelt und Kultur: elegantes Dekor, ausgesucht­e Delikatess­en, Champagner, Sex. Inspecteur Domecq von der Sitte, Verbindung­smann des gaullistis­chen Widerstand­s, nutzt den Abend, um Witterung aufzunehme­n. Denn nicht nur militärisc­h steht die entscheide­nde Schlacht bevor. In Erwartung der deutschen Niederlage müssen Besatzer und Kollaborat­eure ihren Besitz, ihre Reputation oder auch nur ihre nackte Haut retten. Manches lässt sich mit Geld regeln oder bei einem guten Tropfen.«

Die Wirtschaft­shistorike­rin MarieNoëll­e Thibault schreibt unter dem Pseudonym Manotti seit den 1990er Jahren über die Verquickun­g von Politik, Justiz und Exekutive, über Seilschaft­en innerhalb der politische­n Klasse. Sie liefert damit, wenn auch nicht intendiert, eine Erklärung für den Absturz der französisc­hen Sozialiste­n und den Erfolg Emmanuel Macrons, der sich als Singulär in der Politik inszeniert­e.

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»Noch geht Paris an diesem sonnigen Frühsommer­tag ungerührt seinen Geschäften nach: Die französisc­he Gestapo verhaftet einen ame-

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