IQ und Gene
Die Eigenschaften von Lebewesen werden bekanntermaßen von ihren Genen und den Lebensumständen bestimmt. Auf komplexe Eigenschaften wie etwa die Intelligenz haben nicht nur eine Vielzahl von Genen, sondern auch mehrere Umweltfaktoren Einfluss. Das hindert so manchen nicht daran, unterschiedliche Ergebnisse von Intelligenztests in einzelnen Ländern einseitig auf die Gene zu schieben und so eine vermeintliche geistige Überlegenheit der Weißen zu postulieren. Im Jahre 2007 äußerte auch der 1962 für seinen Anteil an der Enthüllung der Struktur des Erbmoleküls DNA mit dem Nobelpreis geehrte US-Forscher James Watson in einem Interview, Weiße seien wegen ihrer Gene intelligenter als Schwarze. Das rief nicht nur den Widerspruch seiner Fachkollegen hervor. Das New Yorker Cold Spring Harbor Laboratory enthob den damals 79-Jährigen daraufhin seines Amtes als Kanzler der Einrichtung. Watson hatte sich damals für die Äußerungen entschuldigt. Nachdem er in einer TV-Sendung jüngst die rassistischen Positionen wiederholt hatte, gab Cold Springs bekannt, dass es dem Molekularbiologen auch seine Ehrentitel als emeritierter Kanzler, Ehrentreuhänder und emeritierter Professor aberkennt. Die Forschungsinstitution wies Watsons jüngste Bemerkungen zu Ethnien und Genetik als »verwerflich« und »wissenschaftlich nicht haltbar« zurück.