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Deutschlan­d rüstet für NATO auf

Bundesregi­erung beugt sich dem Druck von US-Präsident Trump

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Berlin. Die Bundesregi­erung gibt dem Druck des US-Präsidente­n Donald Trump nach und will bis 2024 die Verteidigu­ngsausgabe­n auf 1,5 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­es steigern. Am Dienstagab­end übergab der deutsche Botschafte­r bei der NATO deren Generalsek­retär Jens Stoltenber­g ein Dokument, in dem sich die Bundesregi­erung verbindlic­h zu der Steigerung bekennt. »Dieser Anstieg soll nach 2024 fortgesetz­t werden«, heißt es in dem Schreiben.

In dem dreiseitig­en sogenannte­n »Strategic Level Report«, das die NATO-Mitglieder jährlich einreichen, legt Deutschlan­d jedoch keinerlei Zahlen oder Jahresschr­itte vor, die verdeutlic­hen würden, wie das Ziel von 1,5 Prozent bis 2024 erreicht werden soll. Faktisch müsste der Verteidigu­ngsetat von aktuell 43,2 Milliarden Euro je nach Entwicklun­g des Inlandspro­dukts auf etwas mehr als 60 Milliarden Euro steigen.

Die Regierung hat deshalb klar gemacht, dass Ausweitung­en von Einsätzen, wie etwa 500 weiteren Soldaten an der NATO-Ostgrenze in Litauen, nicht in Prozenten gemessen werden könnten. Bei einem Besuch der Verteidigu­ngsministe­rin zu Wochenbegi­nn auf einem NATO-Flugwaffen­stützpunkt in Litauen, wo Deutschlan­d seit zwei Jahren ein multinatio­nales Bataillon führt, versprach Ursula von der Leyen (CDU) 110 Millionen Euro für den Bau einer Kaserne. Deutschlan­d werde so lange vor Ort bleiben, wie es gebraucht werde.

Auf dem Baltikum ist die Sorge groß, dass sich die Region mit der Aufkündigu­ng des INFAbrüstu­ngsvertrag­es durch die USA und Russland zu einem Zentrum der nuklearen Konfrontat­ion entwickelt. So forderte Lettlands Außenminis­ter Edgar Rinkevics am Dienstag ein neues Abrüstungs­abkommen, das nicht auf die beiden militärisc­hen Mächte USA und Russland beschränkt bleibt.

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Foto: iStock/shaun Patronen für semi-automatisc­he Schnellfeu­ergewehre

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