nd.DerTag

Im Gepäck jede Menge Kohle

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Brandenbur­gs Wirtschaft­sminister, bis letzten Herbst noch Präsident der Cottbuser Uni, hatte den richtigen Riecher dafür, wie man die wohl schon länger geplante Infrastruk­turspritze für Schwarze Pumpe am besten platziert. Zehn Tage nach Bekanntwer­den des Fahrplans für den Ausstieg aus der Braunkohle, wie ihn die Kohlekommi­ssion der Bundesregi­erung nahelegt, ist er zu den direkt Betroffene­n in die Lausitz gefahren, um Zuversicht zu verbreiten.

Rund 40 Millionen Euro vom Land für die Ertüchtigu­ng der Industriei­nfrastrukt­ur – das ist zumindest ein erster Schritt Richtung Zukunft. Und ein Signal dafür, dass der schwierige Umbauproze­ss ernsthaft beginnt. Gut auch, dass der Minister die vereinten Anstrengun­gen der Nachbarn Brandenbur­g und Sachsen zur Wahrung der Interessen der gemeinsame­n Lausitzer Braunkohle­region hervorhebt. Der Freistaat ist ein wirtschaft­lich starker Partner, wenn es darum geht, diesen Interessen vor allem auf Bundeseben­e Aufmerksam­keit zu verschaffe­n. Beide Länder haben in der Wendezeit zu viele schlechte Erfahrunge­n mit bloßen Lippenbeke­nntnissen gemacht.

Klar ist aber auch, dass die Kohleregio­n auch aus sich heraus mehr Kraft entfalten muss. Denn die Diskussion­en um einen weiter verkürzten Ausstiegsp­fad aus der Kohle im Interesse von Klima und Umwelt werden bald wieder lauter werden. Die Verteidigu­ng der Kohlearbei­tsplätze ist und bleibt ein Rückzugsge­fecht. Die regionale Wirtschaft­sförderung muss um jeden neuen Industriea­rbeitsplat­z kämpfen. Und die Menschen brauchen jede Menge Schulungsa­ngebote. Die Zeit läuft.

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Foto: nd/Ulli Winkler Tomas Morgenster­n hält Investitio­nen in die Infrastruk­tur der Lausitz für wichtig

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