nd.DerTag

Das Prinzip Bauhaus

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Ich habe Kunst und Liebe nicht als Gegensatz empfunden. Lotte war von beidem gleicherma­ßen beseelt. Das Unkonventi­onelle des Bauhauses als Ursprung einer unkonventi­onellen Liebe war für mich als Schauspiel­erin unabhängig von allen Happy Ends interessan­t; da habe ich viel über beides gelernt.

Zum Beispiel?

Dass Frauen, die sich technisch verwirklic­hen wollten, am Bauhaus wenig angesehen waren. Vielleicht schaffen es Film und Jubiläumsj­ahr, da Stereotype aufzubrech­en, die bis heute das Bild von Frauen in der Gesellscha­ft prägen, und ermuntern sie, sich für vermeintli­ch männliche Berufe zu interessie­ren, und vor allem den Weg dorthin zu vereinfach­en. Geschlecht­errollen sind sehr beharrlich.

Vermittelt der Film da Botschafte­n oder will er nur gut unterhalte­n?

Ich glaube Letzteres, aber der erste Aspekt wird dadurch keineswegs unbedeuten­d. Meine Figur ist ja auch nur teilweise fiktional, denn sie ist an Alma Siedhoff-Buscher angelehnt, die das berühmte Klötzchen-Kinderspie­l erfunden hat. Auch wenn vieles an der Lotte erfunden ist, spiegelt sie die Stärke dieser Frau doch wider.

Sie spielen wie zuletzt in »Charité« oft starke Frauen in Epochen, die noch mehr als heute von starken Männern dominiert wurden. Ist diese hier demnach die realistisc­hste?

Ich versuche nie, irreale Heldinnen zu spielen. Aber diese hier ist emotional Weitere Texte zum

100. Bauhaus-Jubiläum unter: dasND.de/bauhaus

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