Signal von Merkel und Macron an May
Paris. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben London ihre Bereitschaft für eine kurze Verschiebung des Brexits signalisiert. »Wenn Großbritannien etwas mehr Zeit braucht, dann werden wir uns dem nicht verweigern«, sagte Merkel am Mittwoch bei einem Treffen mit Macron in Paris. Man stimme zugleich aber völlig darin überein, dass das Austrittsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien gelte, betonte sie. Dies habe sie mit der britischen Premierministerin Theresa May am Rande des Gipfels der EU mit der Arabischen Liga im ägyptischen Scharm el Scheich Anfang der Woche noch einmal besprochen. Man strebe natürlich einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der EU an. »Wir bedauern diesen Schritt, aber er ist Realität. Und wir müssen jetzt eine gute Lösung finden.« Macron sagte: »Es ist Zeit, dass die Briten eine Entscheidung treffen.« Für eine Verlängerung müsse es eine klare Perspektive geben. »Wir sind uns einig, dass das Abkommen nicht neu verhandelt werden kann, wenn die Briten mehr Zeit brauchen.«
May hatte am Dienstag eingeräumt, dass Großbritannien die EU auch nach dem 29. März verlassen könnte. Sie versprach, die Abgeordneten über eine mögliche Verschiebung abstimmen zu lassen. Sollte sie bis 12. März mit ihrem Abkommen wieder scheitern, will May die Abgeordneten vor die Wahl zwischen einem ungeregelten Ausscheiden oder einer »kurzen Verlängerung« stellen.