Hilfslieferung eingetroffen
Rotes Kreuz verteilt erste Güter in Venezuela
Caracas. Nach wochenlangem Ringen um humanitäre Unterstützung für Venezuela hat das Rote Kreuz erste Hilfsgüter im Land verteilt. Mitarbeiter der Hilfsorganisation brachten am Mittwoch Trinkwasser und Tabletten zur Wasserreinigung in die Hauptstadt Caracas. »Ich bin sehr froh, dass die humanitäre Hilfe eingetroffen ist«, sagte ein Mann im Fernsehsender TVV.
Zuvor war ein Flugzeug mit Medikamenten und Stromgeneratoren an Bord auf dem Flughafen von Caracas gelandet, wie das Rote Kreuz über Twitter mitteilte. Die aus Panama eingeflogene Ladung ist Teil einer Aufstockung der humanitären Hilfe für Venezuela um fast das Dreifache – auf knapp 25 Millionen Dollar. Dies hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) vor wenigen Tagen beschlossen.
»Heute ist ein Tag des Erfolgs für alle Venezolaner und eine große Niederlage für den Usurpator«, sagte der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó an die Adresse von Staatschef Nicolás Maduro. »Die humanitäre Hilfe ist eingetroffen, weil wir alle wie ein geeintes Volk gekämpft haben. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass sie bei jenen ankommt, die sie am dringendsten benötigen, und nicht für Erpressung missbraucht wird.«
Dagegen erklärte der Vorsitzende des Roten Kreuzes in Venezuela, Mario Villarroel, »wir bitten alle, die Politisierung dieses großen Erfolgs zu vermeiden.« Die Auslieferung an 28 venezolanische Krankenhäuser werde nach den Prinzipien der Unabhängigkeit und Neutralität erfolgen. Das IKRK hatte kürzlich mit Venezuelas Gesundheitsministerium ein Abkommen unterzeichnet, um die Menschen notversorgen zu können.
Maduro hat arbeitsfreie Tage für die gesamte Osterwoche erklärt, um die beschädigten Elektrizitätsnetze zu reparieren. Seit Anfang März leiden die Menschen in Venezuela unter weit verbreiteten Stromausfällen.