Augsburgs Ex-Bischof sagt Auftritt ab
Scharfe Kritik an Mixa wegen geplanter Teilnahme an Veranstaltung der AfD
Augsburg. Der frühere Augsburger Bischof Walter Mixa hat nach heftiger Kritik unter anderem auch aus der Kirche einen umstrittenen Auftritt bei der AfD abgesagt. Dies sagte der 78-Jährige am Montag im Gespräch mit dem »Donaukurier«. »Mir ist nicht klar gewesen, dass es sich um eine AfD-Veranstaltung handelt«, sagte Mixa. Er habe den Landtagsabgeordneten, dessen Büro bei ihm wegen der Veranstaltung am 24. Mai nachgefragt habe, zunächst für einen Parlamentarier der CSU und nicht der AfD gehalten.
Zuvor hatte der Nachfolger Mixas im Amt, der heutige Augsburger Bischof Konrad Zdarsa, den geplanten Auftritt Mixas bei einer AfD-Veranstaltung in Augsburg scharf kritisiert. Dies werde »ausdrücklich abgelehnt und nicht gutgeheißen«, teilte die Diözese mit.
Zdarsa hatte gefordert, dass Mixa den Auftritt absagt. Das Bistum fand in der Mitteilung deutliche Worte für Mixas Pläne: »Offenbar ist es dem emeritierten Bischof nicht bewusst, dass er mit seinem Verhalten bei vielen Menschen, insbesondere auch bei zahlreichen Gläubigen, große Verärgerung verursacht und damit dem Bistum Augsburg und der Kirche insgesamt schweren Schaden zufügt.«
Auch andere hatten Mixa wegen der AfD-Veranstaltung kritisiert. Laut »Donaukurier« sagte der Bischof, dass er mit dem Auftritt zwei Tage vor der Europawahl nicht habe provozieren wollen. »Die EU ist mir sehr wichtig, sie hat uns nach dem Zweiten Weltkrieg den Frieden in Europa gebracht«, sagte er.
Die »Stuttgarter Zeitung« und die »Stuttgarter Nachrichten« hatten zum Jahresanfang berichtet, dass Mixa bereits im Januar bei einer AfD-Veranstaltung im Stuttgarter Rathaus zum Thema Islam gesprochen habe.
Der katholische Geistliche war bis zum Jahr 2010 Augsburger Bischof und musste dann zurücktreten, nachdem ihm die körperliche Misshandlung von Heimkindern vorgeworfen worden war.