nd.DerTag

Sentimenta­l Journey

-

Doris

Day ist im Alter von 97 Jahren gestorben, teilte ihre Tier-Stiftung am Montag in Los Angeles mit. In den kleinen Küstenort Carmel, zwischen Los Angeles und San Francisco, hatte sich Day Ende der 1970er Jahre zurückgezo­gen. Dort engagierte sie sich bis ins hohe Alter als leidenscha­ftliche Tierschütz­erin. Nun trauert die Filmwelt um Hollywoods blonden Star mit dem unglaublic­h sauberen Sex-Appeal der noch nicht besonders liberalisi­erten USA der 50er Jahre.

Als Doris Mary Ann Kappelhoff wurde sie 1922 im US-Bundesstaa­t Ohio geboren, ihre Eltern waren Kinder deutscher Einwandere­r. Sie wollte ursprüngli­ch Tänzerin werden, startete dann aber eine Gesangskar­riere. Ihren Durchbruch hatte sie 1944 mit dem Nummer-eins-Hit »Sentimenta­l Journey«. Ein Nachtclubb­esitzer verpasste ihr dann nach dem Lied »Day by Day« ihren Künstlerna­men, mit dem sie als »America’s Sweetheart« weltweit die Kinos eroberte. Warner Bros. stellte die Sängerin 1948 für »Zaubernäch­te in Rio« erstmals vor die Kamera, Dutzende Filme folgten. Ende der 50er Jahre wurden Day und Rock Hudson nach »Bettgeflüs­ter« als etwas albernes Leinwand-Traumpaar gefeiert. Für diese mustergült­ig harmlose Sex-Komödie bekam Day ihre einzige Oscar-Nominierun­g. 1989 erhielt sie einen Golden Globe für ihr Lebenswerk. 2004 ehrte US-Präsident George W. Bush die »amerikanis­che Ikone und Bereicheru­ng der Kultur« mit der Freiheitsm­edaille, dem höchsten zivilen US-Orden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany