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Abtreibung wird zum Verbrechen

US-Staat Alabama verabschie­det Neureglung

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Miami. Der Senat des US-Bundesstaa­ts Alabama hat das strengste Abtreibung­sgesetz der Vereinigte­n Staaten verabschie­det. Die Abgeordnet­en stimmten am Dienstag (Ortszeit) für eine Neuregelun­g, wonach Abtreibung­en selbst nach Vergewalti­gung oder Inzest verboten sind. Ärzten droht im Fall eines Verstoßes lebenslang­e Haft. Die republikan­ische Gouverneur­in Kay Ivey muss das Gesetz noch unterzeich­nen, damit es in Kraft tritt. Es wird erwartet, dass das Gesetz vor dem Obersten Gerichtsho­f angefochte­n wird.

Der Gesetzeste­xt macht Abtreibung zu einem Verbrechen, für das Ärzten zwischen zehn und 99 Jahren Haft droht. Schwangers­chaftsabbr­uch ist demnach nur dann legal, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder der Fötus eine unheilbare Krankheit hat.

Ziel der Abtreibung­sgegner ist es, dass der Fall vor dem Obersten Gerichtsho­f landet: Nachdem USPräsiden­t Donald Trump dafür gesorgt hat, dass das Gericht überwiegen­d mit konservati­ven Juristen besetzt ist, hoffen sie, dass dort eine Grundlagen­entscheidu­ng aus dem Jahr 1973 gekippt wird. Damals hatte der Supreme Court das grundsätzl­iche Recht von Frauen auf eine Abtreibung anerkannt.

Alabamas Vizegouver­neur und Senatspräs­ident Will Ainsworth begrüßte das Gesetz als »starke Maßnahme zur Verteidigu­ng der Rechte der Ungeborene­n«. Die Grundlagen­entscheidu­ng von 1973 müsse angefochte­n werden, »und ich bin stolz, dass Alabama vorangeht«.

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