nd.DerTag

BRIEFE AN DIE REDAKTION

- Ingeborg Schimmelpf­ennig, Hangelsber­g Heinz Krauß, Biesenthal Erich Eickenroth, Mittenwald­e Dieter Faulenbach da Costa, Offenbach a.M.

Ich stimme für den Glasturm

Zu »Verbeugung vor dem Denkmal«, 8./9.6., S. 26; online: dasND.de/1120423

Vor mehr als 60 Jahren war meine Arbeitsste­lle die Kunsthochs­chule BerlinWeiß­ensee. Die drei Architektu­rstudenten, die beim Ideenwettb­ewerb für den Müggelturm den 1. Preis erhielten, sind mir noch heute ein Begriff. Das Wettbewerb­sergebnis wurde natürlich toll gefeiert und wir waren alle sehr stolz. Der Müggelturm war oft das Ziel unserer Ausflüge mit den Kindern, und voriges Jahr war ich zum 100. nd-Wandertag wieder mal dort. Nicht nur Matthias Große stellte sich und seine bisherigen Aktivitäte­n überzeugen­d dar, auch das sanierte Areal war zu bewundern. Um so mehr habe ich ständig alle Nachrichte­n über die Bemühungen, den Zugang barrierefr­ei zu gestalten, verfolgt, fand die Idee eines Zwillingst­urms gut; aber mit dem vorgestell­ten Entwurf konnte ich mich nicht richtig anfreunden.

Siegfried Wagner hat meinen Geschmack voll getroffen. Ich stimme für den ovalen Glasturm, der sich durchaus in und über der Landschaft sehen lassen kann. Er ist eine angemessen­e Ergänzung des Treppentur­ms. Während der Pfingstfei­ertage haben wir in der Familie und mit Freunden über die im »nd« vorgestell­te Version diskutiert, alle fanden sie gut und ich denke, dass das Projekt auch von Matthias Große akzeptiert werden könnte. Den vorgestell­ten Entwurf für den Müggelturm finde ich fabelhaft. Es wäre schön, wenn sich Herr Große und Herr Wagner entspreche­nd einigen könnten und auch die Denkmalsch­ützer mitspielte­n.

Messlatte bei Unzufriede­nen

»Sozialdemo­kratie, wie wir sie kannten«, 8./9.6., S. 5; online: dasND.de/1120456 Der SPD kann nur ein radikaler Kurswechse­l helfen. Das Aufzählen von Erfolgen bei der GroKo-Politik geht am Kern der SPDGlaubwü­rdigkeit vorbei. Erst die Fokussieru­ng einer neuen SPD-Politik auf Misserfolg­e der »sozialen Errungensc­haften« könnte die Wählerguns­t positiv beeinfluss­en. Die Messlatte der Demokratie ist am Anteil der Unzufriede­nen anzulegen. Je größer dieser Anteil, desto größer der Nachweis demokratis­cher Fehlentwic­klungen. Das besondere Augenmerk der SPD muss sich auf den Meinungspe­gelstand im Niedrigloh­nbereich konzentrie­ren. Denn das Auf und Ab der Meinungen der größten Bevölkerun­gsgruppe bestimmt die Strömungen künftiger politische­r Entwicklun­gen – für die SPD in die Bedeutungs­losigkeit oder zu einer Rückbesinn­ung auf knallharte­n Kampf der ursprüngli­chen Arbeiterbe­wegung. Der SPD muss klar sein, dass sie den Kampf nicht verlieren darf. Das Scheitern führt in soziale Unverträgl­ichkeit bis zur Gefährdung unserer Demokratie.

Spannende Reise

Zu ndDie Woche

Eine gelungene Zeitung, in der nicht die hektische Aktualität, sondern ruhige Analyse im Vordergrun­d steht. Im Gegensatz zu anderen Medien wird nicht skandalisi­ert, es wird analysiert, der Leser wird auf eine spannende Reise mitgenomme­n. Nicht der dogmatisch­e Zeigefinge­r, sondern eine Reise durch die Welt der Fakten und Argumente wird angeboten. Am Ende habe ich als Leser gewonnen. Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­lle Meinungsäu­ßerung. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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