Revolution!
Die
kommunistische Regierung in Kuba hat den Internetzugang für die Bevölkerung am Montag erleichtert – allerdings unter Zensur. »Das Ziel des Staates ist es, einen immer umfassenderen Internetzugang für die ganze Bevölkerung zu schaffen«, sagte Vizekommunikationsminister Ernesto Rodríguez Hernández der Nachrichtenagentur AFP. Ab sofort ist WLAN auch in Privathaushalten zugelassen. Jedoch kontrolliert die Regierung die Inhalte, die Internetnutzer zu sehen bekommen.
»Die Kubaner unterstützen und verteidigen die Revolution überall, sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt«, sagte Hernández. Das Internet und die sozialen Medien seien Instrumente, um »die kubanische Wahrheit zu platzieren, nicht um Dinge zu manipulieren«, sagte Hernández.
Seit Dezember verfügen Mobiltelefone in Kuba über den Standard 3G, mit dem es möglich ist, online zu gehen. Inzwischen dürfen die Kubaner auch Router importieren und private WLAN-Netzwerke herstellen. Auch diese sind jedoch mit dem staatlichen Dienst Etecsa verbunden. 80 000 Haushalte der Insel haben jetzt einen Internetzugang, 2,5 Millionen Kubaner verfügen über eine 3G-Verbindung auf ihrem Mobiltelefon.
Nicht jeder wird sich den Internetzugang indes leisten können. Eine Stunde Surfen kostet 1 Dollar (90 Cent) – der durchschnittliche Monatslohn in Kuba beträgt 50 Dollar. Internetnutzer protestieren unter dem Hashtag #Bajenlospreciosdeinternet (Macht das Internet billiger) für günstigere Tarife. Der Internetzugang sei seit seiner Einführung in Kuba im Jahr 2013 stetig günstiger geworden, und der Preis »wird weiter nach unten gehen«, versprach Hernández.