Verdrängung von Festival beklagt
Die LINKE und die Grünen bedauern, dass durch das Handeln der Verwaltung das Musikfestival »Resist to Exist« dieses Jahr nicht in Kremmen stattfinden kann.
In einem offenen Brief haben die Veranstalter des linksalternativen Musikfestivals »Resist to Exist« den CDU-Landesvorsitzenden Ingo Senftleben jetzt daran erinnert, dass im Programm seiner Partei für die Landtagswahl am 1. September 2019 steht: »Unsere Heimat hat ein vielfältiges und interessantes Angebot an Musikfestivals, das viele Besucher aus der ganzen Welt anzieht ... Wir wollen ... die verschiedenen Festivals in Brandenburg langfristig sichern.« Senftleben soll sagen, wie er im Falle einer Regierungsbeteiligung der CDU die brandenburgische Bauordnung so ändern würde, dass dem Festival nichts mehr entgegensteht.
Nachdem der Landkreis Oberhavel die Ausrichtung von »Resist to Exist« bei Kremmen dieses Jahr unter Hinweis auf eine fehlende Baugenehmigung für das Aufstellen von Zäunen und Zelten für Besucher verweigerte, sollte das Festival ersatzweise als Spezialmarkt mit volksfestartigem Charakter stattfinden. Doch dazu gab Bürgermeister Sebastian Busse (CDU) seinen Segen nicht. Auch juristische Schritte führten die Veranstalter nicht an ihr Ziel. Deswegen gaben sie am Sonntag bekannt, das Festival werde ins Berliner ORWO-Haus verlegt. Eigentlich sollte es ab 2. August drei Tage lang auf einem Acker bei Kremmen stattfinden, so wie bereits in den vergangenen Jahren.
Die Landtagsabgeordnete Marie Luise von Halem (Grüne) bedauerte die Entwicklung, da sie Musikfestivals als eine Chance für Brandenburg ansieht, attraktiv für junge Menschen zu sein. »Die Schwierigkeiten mit der Genehmigung machen deutlich, dass wir als Politik die Aufgabe haben, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Festivals zu konkretisieren«, sagte von Halem am Dienstag.
Es sei »beschämend«, dass sich die Veranstalter schweren Herzens dazu veranlasst sahen, das Festival dieses Jahr nicht in Kremmen durchzuführen, hatte die Landtagsabgeordnete Isabelle Vandré (LINKE) bereits am Montag erklärt. Die nicht kommerzielle Veranstaltung, die zuletzt 2500 Besucher zählte, lebe vom Engagement der Ehrenamtlichen, »die durch das Handeln der Verwaltung vor den Kopf gestoßen wurden«, kritisierte Vandré.