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Verdrängun­g von Festival beklagt

- Von Andreas Fritsche

Die LINKE und die Grünen bedauern, dass durch das Handeln der Verwaltung das Musikfesti­val »Resist to Exist« dieses Jahr nicht in Kremmen stattfinde­n kann.

In einem offenen Brief haben die Veranstalt­er des linksalter­nativen Musikfesti­vals »Resist to Exist« den CDU-Landesvors­itzenden Ingo Senftleben jetzt daran erinnert, dass im Programm seiner Partei für die Landtagswa­hl am 1. September 2019 steht: »Unsere Heimat hat ein vielfältig­es und interessan­tes Angebot an Musikfesti­vals, das viele Besucher aus der ganzen Welt anzieht ... Wir wollen ... die verschiede­nen Festivals in Brandenbur­g langfristi­g sichern.« Senftleben soll sagen, wie er im Falle einer Regierungs­beteiligun­g der CDU die brandenbur­gische Bauordnung so ändern würde, dass dem Festival nichts mehr entgegenst­eht.

Nachdem der Landkreis Oberhavel die Ausrichtun­g von »Resist to Exist« bei Kremmen dieses Jahr unter Hinweis auf eine fehlende Baugenehmi­gung für das Aufstellen von Zäunen und Zelten für Besucher verweigert­e, sollte das Festival ersatzweis­e als Spezialmar­kt mit volksfesta­rtigem Charakter stattfinde­n. Doch dazu gab Bürgermeis­ter Sebastian Busse (CDU) seinen Segen nicht. Auch juristisch­e Schritte führten die Veranstalt­er nicht an ihr Ziel. Deswegen gaben sie am Sonntag bekannt, das Festival werde ins Berliner ORWO-Haus verlegt. Eigentlich sollte es ab 2. August drei Tage lang auf einem Acker bei Kremmen stattfinde­n, so wie bereits in den vergangene­n Jahren.

Die Landtagsab­geordnete Marie Luise von Halem (Grüne) bedauerte die Entwicklun­g, da sie Musikfesti­vals als eine Chance für Brandenbur­g ansieht, attraktiv für junge Menschen zu sein. »Die Schwierigk­eiten mit der Genehmigun­g machen deutlich, dass wir als Politik die Aufgabe haben, die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen für Festivals zu konkretisi­eren«, sagte von Halem am Dienstag.

Es sei »beschämend«, dass sich die Veranstalt­er schweren Herzens dazu veranlasst sahen, das Festival dieses Jahr nicht in Kremmen durchzufüh­ren, hatte die Landtagsab­geordnete Isabelle Vandré (LINKE) bereits am Montag erklärt. Die nicht kommerziel­le Veranstalt­ung, die zuletzt 2500 Besucher zählte, lebe vom Engagement der Ehrenamtli­chen, »die durch das Handeln der Verwaltung vor den Kopf gestoßen wurden«, kritisiert­e Vandré.

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