nd.DerTag

Homophobe Attacken häufen sich

- Von Martin Kröger

Erneut wurde in Berlin eine Gedenkstät­te für die homosexuel­le Emanzipati­onsbewegun­g beschädigt. Diesmal traf es die beiden Gedenktafe­ln am MagnusHirs­chfeld-Ufer in Berlin-Mitte.

Die Vandalismu­s-Serie gegen Gedenkstät­ten für die homosexuel­le Bewegung setzt sich fort. Nach Angaben des Lesben- und Schwulenve­rbandes Berlin-Brandenbur­g (LSVD) wurden die beiden Gedenktafe­ln am Magnus-Hirschfeld-Ufer in Berlin-Mitte, mit denen an die erste homosexuel­le Emanzipati­onsbewegun­g erinnert wird, erneut beschädigt. Demnach wurden von einem unbekannte­n Täter oder unbekannte­n Tätern die Augen von Anita Augspurg, Karl Heinrich Ulrichs und Magnus Hirschfeld ausgekratz­t und ausgebrann­t. Zudem wurden die Münder von Anita Augspurg und Magnus Hirschfeld entstellt. Ähnliche Beschädigu­ngen gab es bereits in den Jahren 2017 und 2018. Der Geschäftsf­ührer des LSVD, Jörg Steinert, stellte bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt.

Der Vorfall reiht sich ein in eine ganze Reihe weiterer homophober Attacken, die in den vergangene­n Tagen in Berlin zu verzeichne­n waren. Allein dreimal wurde das Denkmal für die im Nationalso­zialismus verfolgten Homosexuel­len in Tiergarten beschädigt. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde das Denkmal mit Farbe beschmiert, am Montag dann die Sichtschei­be zerkratzt. Der polizeilic­he Staatsschu­tz ermittelt in diesen Fällen.

Der LSVD setzt sich wegen der Attacken für eine Videoüberw­achung von Erinnerung­s- und Gedenkorte­n ein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany