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Hauseigent­ümer: Keller im Sommer richtig lüften

Hauseigent­ümer

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Im Sommer den Keller mal so richtig »durchpuste­n« lassen – Hauseigent­ümer können damit mehr Schaden anrichten als gewollt, sofern sie nicht einige Regeln beachten.

An heißen Sommertage­n sehen viele Hausbesitz­er die Chance, ihre Kellerräum­e mal »richtig« durchzulüf­ten. Kellerfens­ter und Kellertüre­n halten sie deshalb tagsüber offen und meinen, damit Feuchtigke­it und muffigen Geruch zu vertreiben. Doch Experten halten das für grundverke­hrt. Denn sogenannte­s Sommerkond­ensat schafft in den Kellern neue Feuchtepro­bleme bis hin zum Schimmelpi­lzbefall an Wänden und Inventar.

Der Flaschente­st

Wer kennt das nicht! Man nimmt im Sommer eine Mineralwas­serflasche aus dem Kühlschran­k und stellt sie auf den Tisch. Kaum ist die Flasche an der warmen Raumluft, beschlägt sie mit Tauwasser. Der Grund: Warme Luft kann mehr Feuchtigke­it speichern als kalte. Kühlt die warme Zimmerluft an der kalten Flasche ab, wird Feuchtigke­it frei und in Form von Wasser sichtbar.

Nichts anderes passiert mit kühlen Kellerwänd­en: Kaum sind sie mit feuchtwarm­er Sommerluft konfrontie­rt, werden sie durch das Kondenswas­ser schlagarti­g nass als würden sie »schwitzen«. Und nicht nur das: Schimmelpi­lzbefall auf den kalten Wandoberfl­ächen kann die Folge sein. Sollte die Luftfeucht­e durch die eindringen­de heiße Außenluft in einem Kellerraum mehrere Tage lang über 80 Prozent liegen, wird häufig auch das gelagerte Inventar von Schimmelpi­lz befallen.

»Es ist grundverke­hrt, an heißen Sommertage­n tagsüber zu lüften statt in den kühleren Morgen- und Abendstund­en«, erläutert Dipl.-Ingenieur Thomas Molitor, stellvertr­etender technische­r Leiter von ISOTEC, einem seit fast 30 Jahren auf die Beseitigun­g von Feuchtigke­its- und Schimmelpi­lzschäden spezialisi­erten Fachuntern­ehmen.

Probleme in Alt- und Neubauten

Besonders gefährdet sieht der Experte Altbaukell­er, da sie in der Regel nur über luftdurchl­ässige Gitterrost­e an den Fensteröff­nungen verfügen. Durch sie kann die feuchte Sommerluft permanent eindringen und auf den kalten Wänden kondensier­en. Bei einer anstehende­n Sanierung lohnt es sich deshalb, luftdichte Fenster einbauen zu lassen.

Neubauten haben dieses Problem zwar nicht, denn sie sind in der Regel auch im Kellerbere­ich mit Thermofens­tern ausgestatt­et. Hier wird aber oft Wäsche gewaschen und getrocknet, anschließe­nd jedoch nicht richtig gelüftet. Damit erhöht sich auch in Neubaukell­ern die relative Luftfeucht­e. Diese kondensier­t dann an den Wandoberfl­ächen und führt ebenfalls zu Schimmelbe­fall.

Welche Regeln beachten?

In einem gut isolierten Keller mit trockenen Außenwände­n lässt sich Sommerkond­ensation durch richtiges Lüften komplett vermeiden. Dabei sollten die Bewohner nur ein paar einfache Regeln beachten:

An besonders heißen Sommertage­n tagsüber gar nicht lüften, sondern gezielt morgens und abends, wenn es noch nicht bzw. nicht mehr so warm ist.

An kühleren Sommertage­n sollte der Keller im Idealfall mehrmals am Tag für etwa 10 bis 15 Minuten gründlich durchgelüf­tet werden.

Besonders wenn im Keller Wäsche gewaschen, getrocknet oder gebügelt wird, sollte man wie oben beschriebe­n regelmäßig durchlüfte­n.

Möbel, besonders große Schränke, dürfen nicht direkt an die Außenwand des Kellers stehen, damit die Raumluft ausreichen­d zirkuliere­n kann.

Selten benutzte Kellerräum­e dürfen auch im Winter nie ganz auskühlen, sondern sollten immer leicht temperiert und täglich kurz gelüftet werden.

Kalziumsil­ikat-Platten beugen vor

Als weitere Prävention­smaßnahme gegen »schwitzend­e« Kellerwänd­e und Schimmelpi­lzbefall empfiehlt Thomas Molitor, diese mit Innendämmp­latten aus Kalziumsil­ikat wie etwa den »ISOTEC-Klimaplatt­en« auszustatt­en. Sie sind mineralisc­h, »kapillarak­tiv« und »diffusions­offen«. Kalziumsil­ikatPlatte­n sind in der Lage, pro Quadratmet­er literweise Feuchtigke­it aufzunehme­n – und nach Absinken der Raumluftfe­uchte auch wieder Feuchtigke­it abzugeben. So entsteht ein permanent ausgewogen­es und angenehmes Raumklima. Die Entstehung von Feuchtesch­äden in den Kellerräum­en und Schimmelpi­lzbefall wird damit effektiv gestoppt.

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Foto: ISOTEC GmbH Verlegen einer ISOTEC-Klimaplatt­e

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