nd.DerTag

Berichte über US-Spion in Russland

CIA-Informant aus Angst vor Enttarnung 2017 abgezogen

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Washington. Ein russischer Spion für die USA mit Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin soll nach USMedienbe­richten im Jahr 2017 abgezogen worden sein. Der USAuslands­geheimdien­st CIA habe den Informante­n wegen einer drohenden Enttarnung außer Landes gebracht, berichtete­n der Sender CNN und die »New York Times« am Montag (Ortszeit). Über mehr als zehn Jahre soll der Mann Washington wichtige Einblicke geliefert haben. Unterschie­dliche Angaben machten die beiden Medien über die Rolle, die der umstritten­e Umgang von USPräsiden­t Donald Trump mit Geheimdien­stinformat­ionen spielte.

CNN berichtete unter Berufung auf eine mit dem Vorgang vertraute Person, der Abzug sei zum Teil auch wegen Sorgen darüber erfolgt, dass Trump und seine Regierung den Spion wegen ihres achtlosen Umgangs mit Geheimdien­stinformat­ionen enttarnen könnten. Die Entscheidu­ng sei getroffen worden, nachdem Trump im Mai 2017 bei einem Treffen mit dem russischen Außenminis­ter Sergej Lawrow geheime Informatio­nen aus israelisch­en Quellen diskutiert gehabt habe.

Die »New York Times« berichtete dagegen unter Berufung auf frühere Geheimdien­stmitarbei­ter, es gebe keine öffentlich­en Beweise dafür, dass Trump den Spion gefährdet habe. Andere Regierungs­vertreter hätten angegeben, dass Recherchen von Medien zu dem Abzug geführt hätten. Auch CIA-Sprecherin Brittany Bramell sagte CNN, es sei falsch, dass das Handeln Trumps zu einem »angebliche­n« Abzug eines Spiones geführt habe. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Stephanie Grisham, nannte den CNN-Bericht nach Angaben des Senders ebenfalls unzutreffe­nd.

Der Kreml betonte, man könne den Fall so nicht bestätigen. Es habe zwar einen Mitarbeite­r gegeben, auf den die Medienberi­chte zutreffen könnten. Dieser sei jedoch schon vor einiger Zeit entlassen worden. »Ich weiß nicht, ob er ein Agent war oder nicht«, sagte Kremlsprec­her Dmitri Peskow der Agentur Ria Nowosti zufolge. Lawrow sagte, er kenne weder den angebliche­n Spion noch habe er den Mann jemals getroffen. Es handle sich bei der Geschichte lediglich um Gerüchte.

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