Wieder mehr Gehör verschaffen
Zu »Partei für die ganz normalen Leute sein«, 6.9., S. 4; online: dasND.de/1125394
Nach jeder Wahl, die so bescheiden ausfällt wie zuletzt, hört man: Wir haben verstanden. Ich möchte es langsam bezweifeln. Kreisgebietsreform, Altanschließergebühren, Nahverkehr, Abwanderung, Löhne, Renten ... In Brandenburg ist trotz vollmundiger Versprechungen fast nichts passiert. Die Rattenfänger der AfD hatten ein leichtes Spiel. Und wie nun weiter? Die LINKE ist eine Partei aus dem Osten, die auch im Westen ihre Klientel hat. Aber im Osten war sie mal Volkspartei. Und da muss sie wieder hin! Wer oder was hat die LINKE daran gehindert? Wenn sie nicht im Nirwana verschwinden will, ist bald der letzte Punkt erreicht. Übrigens, das Überwinden des Kapitalismus ist nichts Schlimmes. Es ist eine der Grundideen der LINKEN!
Uwe Höntzsch, Bernau
Ein wenig ist es wie beim Zahnarzt: Man könnte ihn fressen, wenn er den schmerzenden Zahn berührt, aber an der Wurzelbehandlung führt kein Weg vorbei. Vielleicht ist am Wahldebakel doch nicht Sahra Wagenknecht schuld, sondern die zunehmende Entfernung der Partei von wirklich klugen Gedanken der Marx’schen Theorie? Wenn man von Gerechtigkeit redet und das Wort Ausbeutung außen vor bleibt, endet man eher im Nirgendwo als in den Herzen der Bedrängten. Joachim Seider, per E-Mail
Zu »Keine Protestwähler«, 9.9., S. 4; dasND.de/1125374
Die Linken suchen jetzt nach Fehlern bei den Wahlen in Sachsen und Brandenburg. Das kann schon in Thüringen etwas anders sein. Aber die AfD hat fast allen Parteien die Wähler abgenommen. Die wenigen ihrer Parteiführung aus dem Osten werden langsam eliminiert, und die aus dem Westen Deutschlands machen sich breit und beherrschen mit einigen Forderungen der LINKEN die breite kritische Unzufriedenheit der ostdeutschen Bevölkerung. Die GroKo hat die Chance des Verbots der NPD verpasst. Deren Mitglieder konnten mit ihrer Naziideologie in ländlichen Gegenden im Osten präsent bleiben oder sind oft in der AfD untergetaucht. Die LINKE muss dafür sorgen, dass sie mit ihren Anstrengungen und Aktivitäten für soziale Gerechtigkeit mehr in der Öffentlichkeit Gehör finden kann. Siegfried Heinrich, Leipzig