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Freie Wähler konstituie­rten sich in Bernau

- Von Wilfried Neiße

In der Frage der Altanschli­eßer ist die Fraktion der Freien Wähler nach eigener Auskunft der CDU näher, in der Flughafenf­rage den Grünen.

Die neue Landtagsfr­aktion der Freien Wähler hat ihren Spitzenkan­didaten Péter Vida einstimmig zum Vorsitzend­en gewählt. Die Tatsache, dass die konstituie­rende Versammlun­g nicht in Potsdam, sondern in Bernau stattfand, begründete Vida am Dienstag im Landtagssc­hloss mit »technische­n Gründen«. In der vergangene­n Legislatur­periode war nur eine dreiköpfig­e Gruppe der Freien Wähler im Parlament vertreten, von denen zuletzt nur Vida übrig blieb, da die beiden anderen Abgeordnet­en im Streit ausgetrete­n waren. Daher standen den jetzt fünf Abgeordnet­en der Freien Wähler zunächst »keine Räume zur Verfügung«, wie es zu dem Ausweichor­t Bernau hieß. Nun aber werden sie in die dritte Etage des Landtags einziehen.

Vida freute sich am Dienstag noch einmal darüber, dass der Einzug der Freien Wähler in den Landtag doppelt abgesicher­t war. Zum einen hatte er selbst seinen Wahlkreis gewonnen, der aus Bernau und Panketal besteht. Hier setzte er sich durch gegen die frühere Landtagspr­äsidentin Britta Stark (SPD) und gegen den bisherigen Linksfrakt­ionschef Ralf Christoffe­rs. Zum anderen nahm seine Gruppierun­g gerade so die Fünf-Prozent-Hürde.

Die Freien Wähler sind von der SPD zu Sondierung­sgespräche­n eingeladen gewesen. Es käme ihnen auf Änderungen bei der Regionalpl­anung und den Kommunalab­gaben an, erklärte Vida. Seine Fraktion werde die Beiträge zur Erschließu­ng der Straßen auf dem Prüfstand stehen. Bisher sind erst die Beiträge für den Ausbau von Straßen abgeschaff­t.

In der Frage der Altanschli­eßer, hierbei geht es um die finanziell­e Beiträge der Grundstück­seigentüme­r für die Kanalisati­on, stehe man der CDU näher als den Grünen, bei Schulstand­orten und der medizinisc­hen Versorgung seien die Schnittmen­gen mit den Grünen größer wie auch in der Frage des neuen Hauptstadt­flughafens BER in Schönefeld. Dass hier nicht weiter Landesgeld versenkt werden dürfe, sei aber eine Forderung, deren Durchsetzu­ng mit der SPD »schwer vorstellba­r« sei, sagte Vida.

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