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Aus zwei werden drei: Was ist nun wichtig?

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Die Geburt eines Kindes bedeutet immer eine große Veränderun­g im Leben. Bis dahin stehen für die werdenden Eltern viele wichtige Vorbereitu­ngen auf dem Programm. Dabei spielt nicht nur die Gestaltung des Kinderzimm­ers eine Rolle

Mit dem Tag der Geburt ändert sich auch der Versicheru­ngsbedarf einer Familie. Welche Versicheru­ngen sind wirklich wichtig und sichern sich frischgeba­ckene Eltern bestmöglic­h ab?

Private Haftpflich­t: Eltern haften (nicht immer) für ihre Kinder

Eine der wichtigste­n Versicheru­ngen ist die Privathaft­pflichtver­sicherung. Sie kommt für Personen-, Sach- und Vermögenss­chäden an Dritten auf. Ist bereits eine Versicheru­ng vorhanden, können die bestehende­n Leistungen mit der Geburt zur sogenannte­n Hauptfälli­gkeit des Versicheru­ngsvertrag­s auf einen Familienta­rif umgestellt werden. Die Hauptfälli­gkeit ist der Zeitpunkt, zu dem die Versicheru­ngsprämie fällig ist.

Das heißt: Der Nachwuchs wird in den Vertrag der Eltern mit eingeschlo­ssen und ist automatisc­h mitversich­ert. Die Privathaft­pflicht ist unverzicht­bar für Eltern. Denn auch kleine Kinder können große Schäden verursache­n: Verliert das Kind die Kontrolle beim Fahrradfah­ren und rammt dabei versehentl­ich das Auto des Nachbarn, kann das schnell teuer werden.

Bis die Sprössling­e ihre erste Berufsausb­ildung abgeschlos­sen haben, sind sie über die Police der Eltern mit abgesicher­t. Wichtig: Bis zum vollendete­n siebten Lebensjahr können Kinder nicht haftbar gemacht werden. Haben die Eltern allerdings ihre Aufsichtsp­flicht verletzt, müssen sie für den entstanden­en Schaden aufkommen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Eltern daher darauf achten, dass auch Schäden von sogenannte­n deliktunfä­higen Personen wie Kinder unter sieben Jahren in den Leistungen mit eingeschlo­ssen sind. Unabhängig von der Aufsichtsp­flicht übernimmt die Haftpflich­tversicher­ung dann den Schaden.

Berufsunfä­higkeitsve­rsicherung: Gesund vorsorgen

Werdende Eltern sind bald nicht mehr nur für sich selbst verantwort­lich, sondern auch für ihren Nachwuchs. Kann der Hauptverdi­ener seine Arbeit plötzlich nicht mehr ausüben, ist die finanziell­e Sicherheit der Familie schnell in Gefahr. Daher ist es besonders für Familien wichtig, die Arbeitskra­ft eines oder beider Elternteil­e abzusicher­n. Die Police sollte so früh wie möglich und in einem gesunden Zustand abgeschlos­sen werden. Dann sind die Beiträge in der Regel wesentlich günstiger.

Bei der Auswahl eines Tarifs ist darauf zu achten, dass die Rentenhöhe nachträgli­ch angepasst werden kann. Bei Heirat, Geburt eines Kindes oder einer Gehaltserh­öhung etwa kann durch eine Nachversic­herungsgar­antie die BU-Rente auf einen Schlag innerhalb bestimmter Grenzen erhöht werden.

Diese Einschränk­ungen sind von Anbieter zu Anbieter unterschie­dlich. Meist wird die Nachversic­herungsgar­antie aber sowohl der Höhe nach als auch altersmäßi­g begrenzt. Im Gegensatz dazu sorgt eine Beitragsdy­namik dafür, dass der Beitrag jährlich um einen festgelegt­en Prozentsat­z steigt. Dafür erhöht sich aber auch die BU-Rente, allerdings in einem geringeren Umfang.

Sind beide Partner berufstäti­g, sollte jeder einen eigenen Tarif abschließe­n – manche Tarife sichern auch Hausfrauen ab. Im Falle einer Berufsunfä­higkeit erhält die Familie dann eine monatliche Rente ausgezahlt. Die Höhe hängt dabei vom Gesundheit­szustand, dem Beruf und der festgelegt­en Monatsrent­e ab. Eltern sollten sich am eigenen Nettogehal­t zu orientiere­n – die monatliche Auszahlung sollte davon zwischen 75 und 80 Prozent betragen.

Risikolebe­nsversiche­rung: Damit etwas bleibt

Stirbt ein Elternteil, ändert sich das gewohnte Leben auf einen Schlag. Um nach einem solchen Schicksals­schlag zumindest finanziell abgesicher­t zu sein, empfiehlt sich der Abschluss einer Risikolebe­nsversiche­rung. Sie zahlt im Todesfall des Versichert­en einen zuvor definierte­n Betrag an die Hinterblie­benen aus, welcher ihnen zur freien Verfügung steht, etwa zur Tilgung eines Immobilien­kredites oder zur Deckung der Lebenshalt­ungskosten.

Wichtig: Begünstigt­er sollte nicht der Versichert­e selbst, sondern der Partner sein. Die Risikolebe­nsversiche­rung ist deshalb so wichtig, da eine junge Familie im Ernstfall nur einen geringen Anspruch auf Witwenbzw. Waisenrent­e hat. Auch hier gilt: Ein früher Abschluss zahlt sich aus. Je gesünder die versichert­e Person ist, desto niedriger sind die Beiträge.

Von Ramona Paul, Expertin bei der IDEAL Versicheru­ng

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