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SPD und CDU sehen Schnittmen­gen

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Auf dem Weg zu einer Dreierkoal­ition in Brandenbur­g steht nicht fest, ob zu SPD und Grünen die CDU oder die LINKE stößt. Zwischen CDU und Grünen zeichnen sich Hürden ab.

Potsdam. Die SPD sieht nach dem Ende des Machtkampf­es in der CDU deutliche Schnittmen­gen für eine mögliche Koalition mit der CDU. »Es gibt einige Themen, wo wir noch Klärungsbe­darf haben, aber im Großen und Ganzen gibt es große Übereinsti­mmungen«, sagte Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) am Mittwoch nach einer zweieinhal­bstündigen Beratung beider Parteien in Potsdam. Auf einigen Feldern wie der Kommunal- und Innenpolit­ik müssten beide aber noch nacharbeit­en. Die SPD sprach danach mit der Linksparte­i. Im Anschluss wurden noch die Grünen erwartet.

Der kommissari­sche CDU-Landeschef Michael Stübgen äußerte sich ebenfalls zuversicht­lich. »Bei allen Themen, die wir mit der SPD zusammen besprochen haben, gibt es bisher keinerlei Thema, wo nicht eine Einigung möglich scheint, wenn man aufeinande­r zugeht«, sagte der Bundestags­abgeordnet­e. Kritischer war er mit Blick auf die Grünen. Sie sind der mögliche dritte Partner. »Bei den Grünen haben wir gestern Themen besprochen, wo es doch sehr viel Redebedarf gibt«, sagte er über ein Treffen am Dienstag. Die Erfahrung aus ähnlichen Konstellat­ionen sei aber, »dass man, wenn man will, aufeinande­r zugehen kann«.

Wenn SPD, CDU und Grüne miteinande­r koalieren, so wäre die CDU in dieser Koalition der zweitstärk­ste Partner, und Michael Stübgen würde möglicherw­eise stellvertr­etender Ministerpr­äsident werden.

Kommt es dagegen zu einer rotrot-grünen Koalition – nach den Kräfteverh­ältnissen wäre es eigentlich eine rot-grün-rote, weil die Grünen bei der Landtagswa­hl 10,8 Prozent erhielten und die LINKE 10,7 Prozent –, so könnte die Grünen-Politikeri­n Ursula Nonnemache­r stellvertr­etende Ministerpr­äsidentin werden. Nicht nur aus diesem Grunde, sondern auch wegen der Inhalte, ist eine Koalition unter Einbindung der Linksparte­i für die Grünen attraktive­r als eine Zusammenar­beit mit der CDU. Wie zu hören ist, neigt die Stimmung in der Ökopartei deswegen in Richtung Rot-GrünRot, ohne die Variante mit der CDU deswegen auszuschli­eßen.

Die LINKE sagte vor dem Gespräch mit der SPD zu ihren Zielen: »Uns ist wichtig, dass es um ein soziales, ökologisch­es und um ein weltoffene­s Brandenbur­g geht.« So formuliert­e es die Landesvors­itzende Anja Mayer.

An diesem Donnerstag soll es Dreiergesp­räche geben. Wie SPDGeneral­sekretär Erik Stohn informiert­e, reden erst SPD, CDU und Grüne miteinande­r und dann SPD, LINKE und Grüne.

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