NACHRICHTEN
Iranische Frauen dürfen von nun an bei »allen nationalen Spielen« anwesend sein. Darauf habe sich laut eines Sprechers am Mittwoch die Regierung des Landes verständigt. Der Hintergrund ist traurig: Sahar Khodayari sollte sich am 2. September wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Beleidigung der Polizei vor Gericht verantworten. Die Anhörung wurde zwar verschoben, die 30-Jährige soll bei dem Termin aber erfahren haben, dass ihr bis zu sechs Monate Haft drohen. Sie hatte im März versucht, bei einem Spiel ihres Lieblingsfußballklubs Esteghlal Teheran als Mann verkleidet ins Azadi-Stadion zu gelangen. Als Reaktion auf die drohende Gefängnisstrafe zündete sich Khodayari vor dem Gerichtsgebäude an und erlitt schwere Verbrennungen – am Montagabend erlag sie ihren Verletzungen. Ihr Tod führte zu einer Protestwelle in den sozialen Netzwerken gegen Polizei und Justiz. Vor der jetzigen politischen Entscheidung hatte offenbar der Fußballweltverband die Aufhebung des seit knapp 40 Jahren geltenden Verbots gefordert, welches die Frauen nach offizieller iranischer Lesart vor dem Anblick halbnackter Männer und einem vulgären Umfeld bewahren soll.
Sharafa Raman verlor am Mittwoch bei der Amateurbox-WM in Jekaterinburg seinen Auftaktkampf. Er unterlag im Bantamgewicht Yoel Finol Rivas aus Venezuela mit 0:5 Stimmen. Von den acht deutschen Boxern haben Ammar Abduljabbar und Andrej Mersljakov bereits die zweite Runde erreicht. Agenturen/nd