Putin bietet Saudi-Arabien Raketen an
Huthi-Angriff auf Ölanlagen gibt weiter Rätsel auf
Die Trump-Administration, insbesondere US-Außenminister Mike Pompeo, haben Iran für die jüngsten Attacken auf Saudi-Arabien verantwortlich gemacht. Von dort seien die Marschflugkörper gekommen, die eine der größten Ölverarbeitungsanlagen der Welt in Brand gesetzt und damit den globalen Energiesektor in Aufregung versetzt haben.
Auf Satellitenaufnahmen, so erklären von US-Geheimdiensten »geimpfte« Subalterne, seien mindestens 17 Einschläge zu erkennen, die eine nördliche oder nordwestliche Anflugrichtung und damit Startplätze in Irak oder Iran vermuten lassen. Beweise fehlen.
Dagegen steht, dass die in Jemen gegen Saudi-Arabien kämpfenden Huthi-Rebellen die Ver
Egal, wer die Raketen oder Drohnen wo gestartet hat, sie belegen: SaudiArabien ist extrem verwundbar.
antwortung für die überaus präzisen, hocheffizienten Angriffe übernommen haben. Stimmt das, dann deuten sie auf eine erstaunliche militärische Fähigkeit der Rebellen hin. Oder darauf, dass in ihren Reihen Spezialisten anderer Länder kämpfen.
Es heißt, die Angriffe seien durch 20 Drohnen erfolgt. Möglich. Allerdings wäre es neu, dass die Huthis über so weitreichende Systeme verfügen, die zudem eine recht beachtliche Menge Sprengstoff transportieren mussten. Alle von den Rebellen bislang eingesetzten »fliegenden Bomben« – so die iranische »Ababil«, die in Jemen »Kasef-1« heißt – haben eine Reichweite von rund 150 Kilometern. Die getroffene Ölanlage ist jedoch knapp 800 Kilometer von der jemenitischen Grenze entfernt. Hat Teheran also neue Typen geliefert? Infrage käme die »Balaban«. Die Drohne kann eine Bombe bis zu eintausend Kilometer transportieren, ist aber wenig verlässlich. Dass die Attacken – wie bereits andere in vergangenen Jahren – mit modifizierten Raketen der sowjetischen Scud-Serie, die in Jemen »Burqan-2« heißen, vorgetragen wurden, ist auszuschließen. Die sind nicht präzise genug.
Es gibt vor allem in den USA Experten, die sind sich sicher, dass die Angriffe mit Marschflugkörpern ausgeführt wurden. Woher die auch immer kamen. Vermutet wird, dass Iran aus Russland gelieferten »Club«-Systeme weiterentwickelt hat. Die waren ursprünglich für Teherans Kilo-UBoote gedacht, die gleichfalls aus Russland stammen. Es gibt entsprechende Landsysteme und sogar Hinweise darauf, dass die Marschflugkörper – gut getarnt – aus gewöhnlichen Containern gestartet werden können. Auf Dreiachs-Lkw oder Frachtschiffen verladen, fallen sie kaum auf. So unauffällig lässt sich auch der jüngst von den Revolutionsgarden vorgestellte Marschflugkörper »Howejseh« verschicken. Er hat eine Reichweite von 1350 Kilometern.
Egal, wer die Raketen oder Drohnen wo gestartet hat, sie belegen: Saudi-Arabien ist extrem verwundbar. Trotz der -»Patriot«Luftabwehrsysteme aus den USA. Die Schlappe rief sofort Konkurrenten auf den Plan. »Zum Schutz des Volkes und des Landes sind wir bereit, Saudi-Arabien angemessene Hilfe anzubieten«, betonte Wladimir Putin und sprach eine Lieferung von S-300 oder S-400-Luftabwehr-Systemen an. Die zu kaufen, hielte der russische Präsident für »eine weise Entscheidung«.