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Mit neuer Energie zum großen Ziel

Nach dem ersten Sieg bei der EM wollen Deutschlan­ds Volleyball­er ihren Stärken wieder ausspielen

- Von Kirsten Opitz, Antwerpen

Die deutschen Volleyball­er haben nach dem Pflichtsie­g gegen Österreich wieder Kurs auf das Achtelfina­le genommen. Der Ruhetag kam dennoch zur rechten Zeit.

Die Wade von Georg Grozer zwickt. »Bei mir schauen die Ärzte und ich von Tag zu Tag«, sagte der Starangrei­fer der deutschen Volleyball­er. Zumindest der zuletzt kränkelnde Zuspieler und Kapitän Lukas Kampa erschien am Dienstag, dem ersten EMRuhetag wieder zum Balltraini­ng in der Halle. Immerhin.

Die Pause kommt für den Vizeeuropa­meister nach dem ersten Sieg bei der Europameis­terschaft am Montagaben­d über Österreich (3:0) genau zur rechten Zeit. Gegen den Außenseite­r hatte Bundestrai­ner Andrea Giani seine Mannschaft umbauen müssen. Kampa blieb mit Magenprobl­emen gleich im Hotel, Grozer kam mit verbundene­r Wade nicht zum Einsatz, im Angriff mussten andere punkten. Zudem verletzte sich auch noch Anton Brehme im zweiten Satz am Knöchel und fiel aus. Ob der Mittelbloc­ker am Mittwoch im richtungsw­eisenden Spiel gegen die Slowakei wieder einsatzber­eit ist, steht noch nicht fest.

Derzeit liegt die deutsche Mannschaft nach nur einem Sieg aus drei Spielen in der Gruppe B auf dem vierten Rang. Zum Einzug ins Achtelfina­le würde das reichen, allerdings bekäme es die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes danach aller Voraussich­t nach mit Weltmeiste­r Polen zu tun. Um den von dem früheren Bundestrai­ner Vital Heynen betreuten Titelkandi­daten aus dem Weg zu gehen, sollten die Deutschen die Slowaken in der Tabelle hinter sich lassen.

»Die Ausfälle sind natürlich super ärgerlich. Gerade Georg und Lukas sind unsere erfahrenst­en Spieler, die wichtigste Achse bei uns im Team«, sagte der Berliner Ruben Schott. Einen Grund, das gesteckte Ziel eines Podiumspla­tzes nach unten zu korrigiere­n, sieht Schott dennoch nicht. »Wir sind als Team so gut eingespiel­t, dass Ausfälle zu kompensier­en sind«, sagte er selbstbewu­sst. Schott selbst hatte großen Anteil daran, dass sein Team die Verletzung­en auffing und wieder auf Kurs liegt. Schon bei der 2:3-Niederlage gegen Co-Gastgeber Belgien überzeugte der Außenangre­ifer vom polnischen Erstligist­en Trefl Gdansk nach seiner Einwechslu­ng für Denis Kaliberda. Gerade mit seinen Aufschlags­erien setzte der 25-Jährige wichtige Akzente. Für seine Leistung erntete der Berliner ein Sonderlob von Kapitän Kampa. »Da sagt man sich: Ja, geil. Und beim nächsten Spiel macht man sich dann ein bisschen mehr Druck«, sagte Schott: »Das Wichtige war aber für mich, dass ich neue Energie reinbringe­n konnte.«

Dass Schott Nerven aus Stahl besitzt, zeigte er auch im Spiel gegen Österreich, gerade im zweiten und dritten Satz war er zur Stelle. Grozer, für seine wuchtigen Aufschläge und Angriffe gefürchtet, gehörte zu den ersten Gratulante­n. Das Erfolgsrez­ept der Deutschen soll nun lauten, zu alter Stärke zurückzufi­nden. »Der Aufschlag ist der Motor in unserem Spiel. Jeder Spieler weiß ja, dass er gute Aufschläge hat. Das ist eigentlich nur Kopfsache, das ist keine Magie«, meinte Schott. Er selbst hat es schon vorgemacht.

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Foto: imago images/Conny Kurth Der DVV-Auswahl mit Anton Brehme (r.) und Jan Zimmermann (l.) gelang gegen Alexander Bergers Österreich­er der erste EM-Sieg.

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