Iran unter Druck
Nach Angriffen auf Saudi-Arabien wollen die USA ihre Anti-IranSanktionen verschärfen. Parallel haben sich die Vereinigten Arabischen Emirate der Seeschutzmission am Golf angeschlossen.
Als Angriff aus dem Norden, »zweifellos« durch Iran gesponsert – so bezeichnete der saudische Oberst Turki al-Malki die jüngsten Angriffe auf Ölanlangen in SaudiArabien. Der Kommandoleiter der Militärkoalition gegen die durch Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen-Krieg präsentierte auf einer Pressekonferenz in Riad am Mittwoch Wrackteile, die im Umfeld der Raffinerie Abqaiq und des Ölfelds Khurais gefunden wurden.
Al-Malki sagte, insgesamt seien 18 Drohnen und sieben Raketen abgefeuert worden. Eine der ausgestellten Raketen, an der scheinbar ein Triebwerk angebracht war, sei eine Landangriffsrakete, die nicht explodiert war. Irans Regierung reagierte umgehend: Die Pressekonferenz beweise lediglich, wie wenig das Königshaus wisse, verkündete Hesameddin Ashena, ein Berater des Präsidenten Ruhani. Am Donnerstag warnte dann der iranische Außenminister Jawad Sarif, dass jeglicher Angriff der USA oder Saudi-Arabien in einem zerstörerischen Krieg enden würde. Iran bestreitet jegliche Beteiligung an den Attacken, trotzdem sind Saudi-Arabien und ihre Verbündeten fest davon überzeugt. Seit dem Ausstieg der USA aus dem 2015 geschlossenen Atomabkommen wächst die Angst vor einem neuen Krieg am Golf.
In den vergangenen Tagen gaben diverse Länder neue Maßnahmen bekannt, um auf die angeblichen Aggressionen Irans zu reagieren. Nachdem sich Saudi-Arabien der internationalen Koalition für maritime Sicherheit in der Golfregion angeschlossen hatte, sind auch die Vereinigten Arabischen
Als Angriff aus dem Norden, »zweifellos« durch Iran gesponsert – so bezeichnete der saudische Oberst Turki al-Malki die jüngsten Angriffe auf Saudi-Arabien.
Emirate nachgezogen. Die von den USA geführte Militärmission hat das Ziel, kommerzielle Schiffe auf den internationalen Handelsrouten im Persischen Golf vor möglichen Übergriffen zu schützen. Damit sollten die internationalen Bemühungen unterstützt werden, den Bedrohungen der Seefahrt und des internationalen Handels zu begegnen, teilte das Außenministerium in Abu Dhabi mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM am Donnerstagmorgen berichtete.
Zuvor hatten die Huthi-Rebellen gedroht, ihre Angriffe auf die VAE auszuweiten. Sie hätten Dutzende Ziele, darunter die beiden Großstädte Abu Dhabi und Dubai, die jederzeit ins Visier genommen werden könnten, sagte der Militärsprecher der Rebellen, Jahja Saria, am Mittwoch. Die Huthis würden nicht zögern, eine umgehende Antwort zu geben, wenn die »feindseligen Operationen« im Jemen nicht endeten.
Auch die Regierung in Washington erhöht den Druck. USPräsident Donald Trump kündigte an, er wolle die Sanktionen »bedeutend verstärken«. Finanzminister Steven Mnuchin sei angewiesen, das in die Wege zu leiten, erklärte er. Jedoch mache der USPräsident zunächst keine Angaben dazu, welche Sanktionen verschärft werden sollen. Die US-Regierung hat bereits weitgehende Sanktionen gegen iranische Banken, Unternehmen der Öl- und Gas-Branche, das Waffenprogramm des Landes sowie führende Vertreter von Regierung und Militär verhängt.