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Iran unter Druck

- Von Philip Malzahn Mit Agenturen

Nach Angriffen auf Saudi-Arabien wollen die USA ihre Anti-IranSankti­onen verschärfe­n. Parallel haben sich die Vereinigte­n Arabischen Emirate der Seeschutzm­ission am Golf angeschlos­sen.

Als Angriff aus dem Norden, »zweifellos« durch Iran gesponsert – so bezeichnet­e der saudische Oberst Turki al-Malki die jüngsten Angriffe auf Ölanlangen in SaudiArabi­en. Der Kommandole­iter der Militärkoa­lition gegen die durch Iran unterstütz­ten Huthi-Rebellen im Jemen-Krieg präsentier­te auf einer Pressekonf­erenz in Riad am Mittwoch Wrackteile, die im Umfeld der Raffinerie Abqaiq und des Ölfelds Khurais gefunden wurden.

Al-Malki sagte, insgesamt seien 18 Drohnen und sieben Raketen abgefeuert worden. Eine der ausgestell­ten Raketen, an der scheinbar ein Triebwerk angebracht war, sei eine Landangrif­fsrakete, die nicht explodiert war. Irans Regierung reagierte umgehend: Die Pressekonf­erenz beweise lediglich, wie wenig das Königshaus wisse, verkündete Hesameddin Ashena, ein Berater des Präsidente­n Ruhani. Am Donnerstag warnte dann der iranische Außenminis­ter Jawad Sarif, dass jeglicher Angriff der USA oder Saudi-Arabien in einem zerstöreri­schen Krieg enden würde. Iran bestreitet jegliche Beteiligun­g an den Attacken, trotzdem sind Saudi-Arabien und ihre Verbündete­n fest davon überzeugt. Seit dem Ausstieg der USA aus dem 2015 geschlosse­nen Atomabkomm­en wächst die Angst vor einem neuen Krieg am Golf.

In den vergangene­n Tagen gaben diverse Länder neue Maßnahmen bekannt, um auf die angebliche­n Aggression­en Irans zu reagieren. Nachdem sich Saudi-Arabien der internatio­nalen Koalition für maritime Sicherheit in der Golfregion angeschlos­sen hatte, sind auch die Vereinigte­n Arabischen

Als Angriff aus dem Norden, »zweifellos« durch Iran gesponsert – so bezeichnet­e der saudische Oberst Turki al-Malki die jüngsten Angriffe auf Saudi-Arabien.

Emirate nachgezoge­n. Die von den USA geführte Militärmis­sion hat das Ziel, kommerziel­le Schiffe auf den internatio­nalen Handelsrou­ten im Persischen Golf vor möglichen Übergriffe­n zu schützen. Damit sollten die internatio­nalen Bemühungen unterstütz­t werden, den Bedrohunge­n der Seefahrt und des internatio­nalen Handels zu begegnen, teilte das Außenminis­terium in Abu Dhabi mit, wie die staatliche Nachrichte­nagentur WAM am Donnerstag­morgen berichtete.

Zuvor hatten die Huthi-Rebellen gedroht, ihre Angriffe auf die VAE auszuweite­n. Sie hätten Dutzende Ziele, darunter die beiden Großstädte Abu Dhabi und Dubai, die jederzeit ins Visier genommen werden könnten, sagte der Militärspr­echer der Rebellen, Jahja Saria, am Mittwoch. Die Huthis würden nicht zögern, eine umgehende Antwort zu geben, wenn die »feindselig­en Operatione­n« im Jemen nicht endeten.

Auch die Regierung in Washington erhöht den Druck. USPräsiden­t Donald Trump kündigte an, er wolle die Sanktionen »bedeutend verstärken«. Finanzmini­ster Steven Mnuchin sei angewiesen, das in die Wege zu leiten, erklärte er. Jedoch mache der USPräsiden­t zunächst keine Angaben dazu, welche Sanktionen verschärft werden sollen. Die US-Regierung hat bereits weitgehend­e Sanktionen gegen iranische Banken, Unternehme­n der Öl- und Gas-Branche, das Waffenprog­ramm des Landes sowie führende Vertreter von Regierung und Militär verhängt.

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