Gebäudereinigung in Berlin – ein Branchenüberblick
▶ Die Gebäudereinigungsbranche hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Der Grund sind viele Auslagerungen von Reinigungsdienstleistungen aus öffentlichen Gebäuden oder Krankenhäusern. Mit dieser Zunahme der Fremdvergaben sind Preisdruck und Verdrängungswettbewerb stark gestiegen. Dieser wird in der Regel über die Senkung der Personalkosten ausgetragen. Fast die Hälfte der Aufträge kommt aus öffentlicher Hand.
▶ Sehr viele Kleinbetriebe mit weniger als 500 000 Euro Jahresumsatz machen heute rund 15 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Große Unternehmen mit einem Umsatz von über fünf Millionen Euro teilen 46 Prozent des Gesamtumsatzes unter sich auf. ▶ Für die Gebäudereinigung gelten allgemeinverbindliche Tarifverträge. Das heißt: Alle Unternehmen in der Branche, ob sie Mitglied im Arbeitgeberverband sind oder nicht, müssen sich an die Tarifverträge halten. Zudem ist es den Beschäftigten im Jahr 2007 gelungen, einen Branchenmindestlohn durchzusetzen. Dessen Höhe beträgt heute zwischen 10,56 Euro (West) und 10,05 Euro (Ost) für die Gebäudereinigung beziehungsweise 13,82 Euro (West) und 12,83 (Ost) für die Glas- und Fassadenreinigung. Eine Anhebung auf einheitlich 10,80 Euro beziehungsweise 14,10 Euro ist zum 1. Januar 2020 geplant. Der Mindestlohn gilt für alle bundesweit rund 873 000 Beschäftigten.