nd.DerTag

Zurück genommen

-

Die

Stadt Dortmund vergibt ihren Nelly-Sachs-Preis nun doch nicht an die Autorin Kamila Shamsie, die sich an Boykottauf­rufen gegen Israel beteiligt. Die Jury habe ihre in der vergangene­n Woche verkündete Entscheidu­ng für die Vergabe des Literaturp­reises an die pakistanis­ch-britische Schriftste­llerin zurückgezo­gen, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Shamsie setzt sich für die israelfein­dliche BDS-Bewegung (»Boycott, Divestment and Sanctions«) ein. Die Bewegung wurde vom nordrhein-westfälisc­hen Landtag als »klar antisemiti­sch« eingestuft. Auch der Antisemiti­smus-Beauftragt­e der Bundesregi­erung, Felix Klein, hält Ziele und Methoden von BDS für antisemiti­sch.

Mit ihrem Votum für Shamsie habe die Jury das herausrage­nde literarisc­he Werk der Autorin gewürdigt, teilte die Stadt weiter mit. Zu diesem Zeitpunkt sei den Mitglieder­n der Jury trotz vorheriger Recherche nicht bekannt gewesen, »dass sich die Autorin seit 2014 an den Boykottmaß­nahmen gegen die israelisch­e Regierung beteiligt hat und weiter beteiligt«. Die Jury bedauere die eingetrete­ne Situation »in jeder Hinsicht«. Dies stehe im deutlichen Widerspruc­h zu den Satzungszi­elen der Preisverga­be und zum Geist des Nelly-Sachs-Preises. Der Preis habe den Anspruch, »Versöhnung unter den Völkern und Kulturen zu verkünden und vorzuleben«. Für das Jahr 2019 werde keine andere Preisträge­rin benannt. Die nach der jüdischen Schriftste­llerin Nelly Sachs benannte Auszeichnu­ng werde erst wieder im Jahr 2021 vergeben.

»Die Autobahn symbolisie­rt einen Raum maximaler Freiheit.« Ulf Poschardt

Newspapers in German

Newspapers from Germany